Deutsch-russische Beziehungen
Neuer DENKORT in Bremen erinnert an sowjetische Kriegsgefangene
Am 4. Dezember 2020 wurde in der Bremer Neustadt ein weiterer DENKORT gegen das Vergessen der Verbrechen des NS-Staates der Öffentlichkeit übergeben. Der Treffpunkt befindet sich an der Duckwitzstraße 67 bis 69/Ecke Ochtumdeich.Für Interessierte bietet sich hier ein Informationsangebot über Kriegsgefangene, die ab Ende 1941 aus der Sowjetunion an die Ochtum verschleppt wurden.
Nach langen Recherchen konnte geklärt werden, dass auf dem Areal zwischen Duckwitzstraße und Warturmer Heerstraße ab Ende 1941 neben Lagern für Zwangsarbeiter aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich zwei weitere Lager für sowjetische Kriegsgefangene betrieben wurden. Ab November 1941 setzte das Bremer Amt für Kanalisation und Abfallwirtschaft sowjetische Kriegsgefangene ein, um auf der städtischen Müllkippe zu schuften. Anfang Dezember folgte ein weiteres, von der Wehrmacht bewachtes, Barackenlager für weitere Gefangene. Diese wurden gezwungen, in den dort ansässigen Franke Werken Kriegsmunition zu fertigen. Die Behandlung der sowjetischen Gefangenen wurde bewusst unmenschlich gestaltet: Hunger, mangelnde Kleidung, Kälte, verweigerte ärztliche Versorgung, Gewalt und Erniedrigung kennzeichneten ihren Alltag. Viele überlebten diese Tortur nicht. In beiden Lagern starben zahlreiche Kriegsgefangene an den Folgen der erbarmungslosen Behandlung. Der Tod der von den Nazis als „Untermenschen“ diffamierten Menschen aus der Sowjetunion wurde bewusst in Kauf genommen.
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https://www.myheimat.de/bremen/politik/neuer-denkort-in-bremen-erinnert-an-sowjetische-kriegsgefangene-d3231216.html
Erstellt am: 07.12.2020
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