Bremer Friedensforum, AG Umwelt und Krieg: Vortrag von Birgit Mahnkopf


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Der Krieg gegen den Planeten geht in seine letzte Runde – und wird befeuert durch militärische Konflikte und eine Vielzahl von „Quasi-Kriegen“

Ob in Europa, den USA oder in anderen Teilen der Welt: nahezu überall wird in „Klimabomben“ d.h. in die Exploration und die Produktion von fossilen Energieträgern investiert, die uns der globalen ökologischen Katastrophe, die im Kern eine Systemkrise des fossilen Kapitalismus ist, in beängstigendem Tempo entgegentreiben.
Absehbar werden dadurch Verteilungs- und politische Konflikte selbst im reichen Europa dramatisch zunehmen – derweil die ökologische Katastrophe in ein tödliches „Endspiel“ zu münden droht. Das sind denkbar schlechte Voraussetzungen, um an den ökologischen, den sozialen und ökonomischen Kipppunkten des fossilen Kapitalismus auf friedliche Lösungen für Konflikte zu hoffen, die weder im nationalen noch europäischen Rahmen gelöst werden können.
Denn eine neue Welle der Geopolitik hat die Phase des geoökonomischen Wettbewerbs (Globalisierung) abgelöst und befördert die Militarisierung von Politik und Wirtschaft. Heiße Kriege und alle Arten von „Quasi“-Kriegen – um den Zugang zu strategischen Rohstoffen, die Kontrolle wichtiger Preise (für Öl, Gas und zunehmend auch für Nahrungsmittel) und um die Herrschaft über globale Liefer- und Versorgungsketten (einschließlich deren infrastruktureller Gerüste) – werden zur „neuen Normalität“.

Zur Person:

Prof.i.R.Dr. Birgit Mahnkopf hat Soziologie an der Freien Universität Berlin studiert und dort auch promoviert und habilitiert. Danach war sie als Assistentin am Institut für Soziologie tätig. Weitere Stationen ihres beruflichen Werdegangs führten Sie an die Sozialforschungsstelle Dortmund, an das Wissenschaftszentrum Berlin sowie für die Vertretung eines Lehrstuhls für Soziologie an die Technischen Hochschule in Darmstadt. Seit Mitte der 1990er Jahre bis zu ihrer Pensionierung war sie Professorin für Europäische Gesellschaftspolitik an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin und ist nach wie vor assoziiertes Mitglied am dortigen Institute of Political Economy (IPE Berlin). Sie hat zahlreicher Artikel und Bücher publiziert, darunter viele gemeinsam mit Elmar Altvater, so u.a. das in sieben Auflagen erschienene Werk „Die Grenzen der Globalisierung“ und „Die Globalisierung der Unsicherheit“.

Forschungsschwerpunkte

  • Von der Globalisierung zurück zur Geopolitik: der Kampf um Rohstoffe und technologische Souveränität im „digitalen Kapitalismus“
  • Der „Krieg gegen den Planeten“ und die Zukunft der sozial-ökologischen Transformation
  • Europas Rolle in der Welt