Seit nunmehr 7 Monaten ruft die Palästinensische Gemeinde in Bremen und Umgebung an jedem Wochende zu Gaza-Solidaritäts-Demonstrationen und Kundgebungen auf. Zuerst mussten – wie immer – die wieder sehr umfangreichen Auflagen des Bremer Ordnungsamtes bekannt gemacht werden. Es folgte durch den Imam der Gemeinde eine Lesung aus dem Koran. Dann spielte life das „Rote Krokodil“ (Jochen Ströh und Andreas Kettel) eine irische Ballade, als Protest aktualisiert gegen den Gaza-Krieg.
Haluk Yildiz von der BIG-Partei (Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit) ging insbesondere auf den immer wieder erhobenen Antisemitisvorwurf gegen Araber und Muslime ein. Während der 1300 Jahre unter muslimischer Herrschaft bis – wenn das osmanische Reich eingeschlossen wird – hätte Muslime, Christen, Juden und Anhänger anderer Religionen friedlich miteinander gelebt. Der Antisemitismus sei immer ein europäisches und christliches Phänomen gewesen!
Barbara Heller vom Bremer Friedensforum bekundete eindringlich ihre Solidarität mit den Demonstrationen der Palästinenser in Deutschland und den Repressionen, denen ihre Veranstaltungen ausgesetzt seien. Angesichts der gerade stattfindenden Feierlichkeit zu 75 Jahre Grundgesetz, werde die Heuchelei und Überheblichkeit der deutschen Mainstream-Politik und der Mainstream-Medien schier unerträglich.
Übrigens hatte am gleichen Tag auch noch ein Bündnis aus verschiedenen Gruppen zu einer Demo um 17 Uhr, Start am Leipnizplatz aufgerufen. Ihr Motto: „Stoppt den Genozid in Palästina“. Die Gruppen verstehen sich als antikapitalistisch, sie wenden sich gegen die Unterdrückung durch Imperialismus und Kolonialismus.