Leserbriefe zu Krieg und Geld

Leserbrief zu „Rutte: Ausgaben für Verteidigung erhöhen“ und „Sorge um Lebensstandard“ vom 5.11.24

Ich bin dem Weserkurier dankbar, dass die beiden Artikel nebeneinander auf der ersten Seite standen. So wird deutlich, dass die beiden Themen etwas miteinander zu tun haben.

In einem Land, das in diesem Jahr fast 100 Milliarden Euro für Krieg und Militär ausgibt, fehlt das Geld für Soziales, Bildung, Gesundheit, Wohnen, Umweltschutz usw.

Eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigt auf, dass der Anteil der Menschen, die in Deutschland in Armut leben, auf einem Höchststand ist.

Eine Wirtschaftspolitik, die global primär auf Konkurrenz, Sanktionen und Wirtschaftskriege setzt und das mit ständiger Aufrüstung flankiert, hat ihren Bürgern nur noch Perspektivlosigkeit und Verarmung zu bieten.

Clemens Fuest, der Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts ifo, wirbt in einem Artikel der Tagesschau für Aufrüstung, die zu Kürzungen im Sozialbereich führen werde: „Kanonen und Butter – das wäre schön, wenn das ginge. Aber das ist Schlaraffenland. Das geht nicht. Sondern Kanonen ohne Butter.“

Dem hat die Regierung nicht widersprochen, dürfte das doch der angestrebten Kriegstüchtigkeit entsprechen.

Leider gab es auch von Gewerkschaftsseite keinen Aufschrei. Nur eine breite gesellschaftliche Bewegung für Frieden, die soziale und politische Initiativen bis hin zu Kirchen und Gewerkschaften umfasst, wird diesen verhängnisvollen Weg stoppen können.

Barbara Heller

Leserbrief zu „Rheinmetall weitet Geschäft deutlich aus“ vom 8.11.24

Krieg ist ein Geschäft. Wenige verdienen sehr viel.

Rheinmetall steigerte das operative Ergebnis in den ersten 9 Monaten diesen Jahres um 72 %.

Über das Wachstum der Rüstungsbranche freuen sich die Aktionäre.

Für deren Gewinne sterben Menschen auf dem Schlachtfeld. Mehr Waffen bedeutet mehr Tote. Oder anders ausgedrückt: je besser die Geschäfte von Rheinmetall laufen, desto mehr Menschen müssen sterben.

Sind die oft zitierten „westlichen Werte“ im eigentlichen Sinne die Börsenwerte der Rüstungskonzerne?

Jedenfalls geht Rheinmetall optimistisch in die Zukunft. Das ifo-Institut hat für die BRD eine Lücke von 230 Milliarden Euro an notwendigen „Verteidigungsausgaben“ ausgemacht.

Wenn so viel Geld für Tod und Zerstörung ausgegeben wird, dann bleibt nichts mehr für das Leben, schon gar nicht für ein gutes Leben.

Martin Schmitt

One thought on “Leserbriefe zu Krieg und Geld

  1. Ein gerechter Frieden für die Ukraine wird sich mit Butter gegen Kanonen leider nicht erreichen lassen. Wie kann man die russische Spezialoperation ohne Waffen stoppen? Wie können wir uns vor dem Ziel, einen Staat von Wladiwostock bis Lissabon zu erobern, schützen? Oder hat jemand Lust auf das System Putin? Bislang ist mir nicht bekannt, dass viele Menschen freiwillig dorthin gehen. (Marsalek und Konsorten vielleicht…) Was soll die Ukraine den Russen anbieten, damit die Waffen schweigen? Bislang weigert sich doch Putin Friedensverhandlungen zu führen oder ist das nur westliche Propaganda? Ruhen jetzt eure Hoffnungen auf Trump, der ja flugs einen "Frieden" schaffen will?

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