AK Nahost Info 2025-07-05

1. Petition: Ausschluss des israelischen nationalen Rundfunks KAN vom Eurovision Song Contest

2. Bremen:
Do.8.5. Infostand der Seeds of Palestine 16:30 – 18:30 Uhr Grasmarkt
Sa. 10.5. Mahnwache und Kundgebung für einen gerechten Frieden 11:30 – 12:30 Uhr vor den Domtreppen: Es gibt Informationen zu Gaza und kurze Redebeiträge. Dazu ein Flugblatt von Arn Strohmeyer Flugblatt Gaza Hungertod
Sa. 10.5. Free Palestine – Free Gaza Demo 16 Uhr Hauptbahnhof – ca. 18 Uhr Marktplatz Infos:
Do. 15.5. Nakba-Tag: Nakba-Ausstellung (sehr sehenswert!) bei dem Stand der Seeds of Palestine 16:30-18:30 Uhr auf dem Grasmarkt (beim Rathaus)
29.04. – 24.06.2025: Ausstellung: Inhabited Spaces in Bremen-Nord. Bei einem Fotowettbewerb unter dem Titel «Inhabited Spaces – Bewohnte Räume» konnten palästinensische Fotografinnen und Fotografen 2022 ihre eigene Vorstellung von den sie umgebenden gesellschaftlichen Verhältnissen vor dem 7. Oktober 2023, vor dem furchtbaren Massaker in Israel und dem anschließendem Krieg in Gaza, zum Ausdruck bringen.
– Jeff Halper vom Israelischen Komitee gegen Hauszerstörungen war am 2.5. in Bremen. Er befasst sich auf seiner Vortragsreise mit der Gefahr der ‚Normalisierung‘ der Verhältnisse (Apartheidstaat, Besatzung, Judaisierung, Abkommen zwischen Israel und den arabischen Staaten) und warnt davor, dern Begriff „Konflikt“ zu verwenden, denn der hebt Israels Position auf eine Stufe der Legitimität (des Apartheidsystems) und macht aus der gerechtfertigten Kritik der Palästinenser an ihrer Unterdrückung nur eine Seite, die Kompromisse eingehen soll, wo es keine Kompromisse geben kann.
Man kann seinen Vortrag online ansehen:
Jeff schrieb:
Die Vertreibung des palästinensischen Volkes aus dem Gazastreifen, die grausame Kampagne der israelischen Militärs zur Befriedung der Flüchtlingslager im Westjordanland, die ethnische Säuberung der Palästinenser in Gebiet C, dem größten Teil des Westjordanlandes – all diese Aktionen, so schrecklich sie auch sein mögen, sind Teil eines größeren Plans zur Auslöschung des palästinensischen Kampfes durch die Normalisierung des israelischen Apartheidregimes. Die Vollendung des Abraham-Abkommens zwischen Israel und den arabischen Regierungen der Region, die jetzt von Trump und Netanjahu vorangetrieben wird, stellt die größte Bedrohung für das palästinensische Volk seit der Nakba von 1948 dar. Auf diese Weise triumphiert der Siedlerkolonialismus, indem er normalisiert wird.

3. Sehr lesenswert! Eine Irische Anwältin spricht klare Worte vor dem IGH in Den Haag. Eine ganz starke Rede, die alles beinhaltet, was zu Israel zu sagen ist. Die beeindruckende Rede zugunsten der palästinensischen Seite ist jetzt z.T. auch auf deutsch übersetzt worden.

4. Ein beeindruckender Beitrag von Panorama vom 6.5.: Helfer in Gaza – Wie Ärzte und Sanitäter den Krieg erleben

5. Ein klarer, eindeutiger Kommentar von Pauline Jäckels in der taz:  Blockade der Hilfslieferungen in GazaIsrael hat jede rote Linie überschritten – und jetzt? Die Unterstützung der israelischen Kriegsführung ist längst nicht mehr zu rechtfertigen. Merz wird es dennoch tun – und stellt damit eine Sache klar.

6. 26.4. Der Staat Israel verhängt „absichtlich“ eine Hungersnot in Gaza.

7. Flotille unter Beschuss.
Vor Malta: Drohnenangriff auf Schiff, das Gazablockade durchbrechen wollte. Aktivisten beschuldigen Israel. Hilfsorganisationen in Gaza schlagen Alarm.

9. Im Süden Syriens entsteht eine neue gewalttätige israelische Besatzung. Die israelischen Streitkräfte sind meilenweit in syrisches Gebiet vorgedrungen, haben Land und Häuser beschlagnahmt, Bauern ermordet und versuchen, die vielfältige Bevölkerung der Region zu spalten.

10. News und Fake News
a) Ein Israelischer Sender sperrt den Bericht, der den „Helden“ vom 7. Oktober als Fälscher entlarvt. Unter öffentlichem Druck hat ein israelischer Sender einen Bericht zensiert, der eine Schlüsselfigur der israelischen PR-Kampagne zum 7. Oktober als Schwindler entlarvt hätte. Rami Davidian behauptete, er habe über 750 junge Israelis gerettet und sei Zeuge abscheulicher Vergewaltigungsszenen durch die Hamas geworden. Seine gefälschten Aussagen wurden von der UNO und der Filmemacherin Sheryl Sandberg zitiert.

b) Es gab viele Fake News und viele Fakten werden nicht berichtet oder als unglaubwürdig dargestellt: The Video Netanyahu Doesn’t Want You To See.

11.Die Politologin Helga Baumgarten und der Völkerrechtler Norman Paech haben ein Buch über den Genozid in Gaza geschrieben, das genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen ist, um zu verstehen, was dort geschieht. Helga Baumgarten/ Norman Paech: Völkermord in Gaza. Eine politische und rechtliche Analyse.  Arn Strohmeyer  eine Rezension über das Buch  geschrieben.

12.BIP-Aktuell #347: Deutsche Waffenverkäufe an Israel aufgedeckt Deutschland hat den Vertrag über den Waffenhandel (Arms Trade Treaty – ATT) unterzeichnet und sich damit verpflichtet, keine Waffen in Länder zu liefern, in denen ein glaubhaftes Risiko besteht, dass diese Waffen für Kriegsverbrechen eingesetzt werden. Die vom Internationalen Strafgerichtshof ausgestellten Haftbefehle gegen zwei israelische Führungspersönlichkeiten sind der Beweis dafür, dass Israel tatsächlich in begründetem Verdacht steht, Kriegsverbrechen zu begehen. Wenn Deutschland dennoch Waffen an Israel liefert, wird es dem ATT nicht gerecht. Deutschland verstößt auch gegen den Gemeinsamen Standpunkt des Europäischen Rates betreffend gemeinsame Regeln für die Kontrolle der Ausfuhr von Militärtechnologie und Militärgütern.

13. Die neuesten Zahlen der UN (OCHA):
a) Gaza: According to the Ministry of Health (MoH) in Gaza, between 22 and 30 April, as of noon, 437 Palestinians were killed and 1,023 were injured. Between 7 October 2023 and 30 April 2025, the MoH in Gaza reported that at least 52,400 Palestinians were killed and 118,014 Palestinians injured. This includes 2,308 people killed and 5,973 injured since the escalation of hostilities on 18 March 2025, according to MoH.  https://www.ochaopt.org/content/humanitarian-situation-update-284-gaza-strip
b) WestBank:
–  Almost 100 days into the Israeli operation in the northern West Bank, about 40,000 Palestinians remain displaced.Between 1 January and 31 March 2025, Israeli forces and settlers killed 102 Palestinians in the West Bank, including East Jerusalem, compared with 109 fatalities in the last quarter of 2024. During the same period, Palestinians killed seven Israelis in the West Bank (including five members of Israeli forces and two settlers), compared with one Israeli killed in the previous quarter. In Israel, 14 Israelis were killed by Palestinians from the West Bank in attacks that also resulted in the killing of six Palestinians, compared with six Israelis killed in the previous quarter.
Settler violence resulting in casualties and property damage remained high, with 356 incidents documented in the first quarter of 2025, compared with 439 incidents in the previous quarter.  https://www.ochaopt.org/content/humanitarian-situation-update-285-west-

14. Hier wieder einige furchtbare Berichte von  der palästinensischen Mission Österreich: Homepage: www.palestinemission.at

„Ich werde die Menschen im Gazastreifen aushungern. Es ist unsere Pflicht, die BewohnerInnen des Gazastreifens zu vertreiben. Es gibt zehn Länder auf der Welt, die sie haben wollen und bereit sind, sie aufzunehmen. Das ist unsere Aufgabe, jeden Tag, der hier vergeht…”

Moderator: „Knessetabgeordneter Moshe Saada, wenn Sie im israelischen Parlament sagen: „Ich will die Menschen im Gazastreifen verhungern lassen“, welche Folgen hat diese Aussage?“

„Habe ich mich nicht klar ausgedrückt? Es ist ganz einfach: Ich will den Gazastreifen komplett aushungern. Jeder, der Gaza verlassen will, kann in eine humanitäre Zone gehen, die wir verwalten werden. Eine Zone, die wir kontrollieren werden. Die israelische Armee wird in dieser Zone Lebensmittel verteilen…“

Moderator: Und wie werden Sie mit der Kritik aus aller Welt umgehen?

„Ganz ehrlich? Das haben wir schon einmal erlebt. Die Kritik der Welt? Vergessen Sie das, das ist nicht ernst gemeint. Wir müssen uns um die Juden kümmern. Es ist an der Zeit.“

Der Knesset-Abgeordnete Moshe Saada (Likud) in einem Interview mit dem israelischen Fernsehsender Channel 14 News, 25.04.2025

„Gaza hungert nicht, Gaza wird ausgehungert. Nach Angaben des Welternährungsprogramms befinden sich über 116 Tonnen Lebensmittel direkt an der Grenze zu Gaza. Das ist genug, um eine Million Menschen vier Monate lang zu ernähren. Aber Israel lässt sie nicht rein. Israel lässt die Menschen verhungern. Sie lassen Kinder verhungern. Jeder, der etwas anderes behauptet, lügt. Und die Welt schaut einfach zu.”

Jesse Mechanic, amerikanischer Schriftsteller, 26.04.2025

„Das World Food Programme hat ab heute keine Nahrungsmittel mehr in Gaza.“

Statement von World Food Programme, 27.04.2025

„Ich war draußen auf der Straße und habe Kindern den Brustkorb aufgeschnitten, um Thoraxdrainagen zu legen, ohne Analgesie, ohne Sedierung, ohne Schmerzmittel, ohne Anästhetikum, nur mit einem Skalpell in der Hand, um den Brustkorb der Kinder aufzuschneiden und einen Schlauch einzulegen, und wenn sie diese traumatischen Brustverletzungen haben, braucht man einen großen Schlauch, also ein großes Loch, und manchmal steckt man auch den Finger hinein. Die Kinder sind bei Bewusstsein, wenn man das tut, und es gibt keine Beruhigungs- oder Schmerzmittel, und man kann sie schreien hören, sie greifen nach der Hand und wollen, dass man aufhört. Aber man muss weitermachen. Und es ist sehr schwer, das einem Kind anzutun, aber wir mussten das bei Dutzenden von Kindern tun. Ich habe so oft geweint und mir kommen auch jetzt die Tränen, aber ich muss damit leben. Ich muss mit dem leben, was ich diesen Kindern angetan habe, und das ist sehr schwer für mich. Ich muss mit den Entscheidungen leben, die ich getroffen habe, welche Kinder ich verbluten ließ und welche Kinder ich auswählte, um zu versuchen, sie zu retten. Das frisst mich jeden Tag innerlich auf.“

Dr. Mohammed Mustafa, britisch-australischer Arzt, berichtet in einem Interview mit der australischen Journalistin Jan Fran über seine Erlebnisse während seiner Freiwilligenmission im Al Ahli Krankenhaus in Gaza (ehe es bombardiert wurde), 24.04.2025

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