Eine wahre, anrührende Geschichte zwischen Mensch und Pinguin, aber nicht nur: Der junge Lehrer Tom Michell heuert 1976 in Argentinien in einem Traditions-Internat an. Er sucht eigentlich das große Abenteuer. Womit er nicht rechnet, ist ein Pinguin, der sein Freund wird, und auch nicht, dass er Zeuge eines blutigen Militärputsches wird. Beides wird sein Leben verändern.
Die Schule schließt einige Tage zu Beginn des Putsches, er macht Urlaub in Uruguay, findet am Strand einen ölverschmierten Pinguin und beschließt, ihn mitzunehmen, um das Öl zu entfernen. Der gerettete Pinguin weigert sich, ins Meer zurückzukehren, Tom muss ihn wieder mit nach Argentinien nehmen, ins Internat.
Der kluge Vogel zieht auf seiner Terrasse ein und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Der konservative Direktor ist weder von dem Pinguin, noch von Michells ungewöhnlichen Unterrichtsmethoden begeistert. Besonders nicht davon, dass er freigeistige Tendenzen zeigt, der Schulleitung fremd und aktuell hochgefährlich. Er will ihn entlassen.
Die Sache kulminiert, als eine junge Frau brutal von den Schergen der Diktatur verhaftet wird. Es ist die Enkelin der Frau, die sein Appartement sauber macht, beide stehen in Opposition zu dem neuen Gewaltregime. Er ist Augenzeuge der Verhaftung und ringt mit sich, einzugreifen, traut sich aber nicht.
Schließlich wird auch er verhaftet und gefoltert, kommt aber bald wieder frei. Der Direktor wird allmählich nachdenklich und setzt sich mit Erfolg für die Freilassung der jungen Frau ein. Und Michell darf nun an der Schule bleiben, den Schülern seiner Klasse hat er inzwischen ein Stück weit eigenständiges Denken vermittelt.
Fazit: Ein sehenswerter Film, der den Zuschauer durch den ungewöhnlichen Pinguin in den Bann zieht, ihn aber auch in die politische Situation hineinversetzt und am Ende mit der Frage entlässt, wieweit wir bereit sind, für unsere Überzeugung einzustehen.
Bis 3. Juni im Atlantis, der Gondel und im CineStar-Kino (Suchlink)
(Text: Hans-Eberhard Scherer)