1. Bremen
- Sa. 8.2. 11:30 – 12:30 Uhr Mahnwache für einen gerechten Frieden vor dem Dom
- So. 9.2. 14-18 Uhr Kreativwerkstatt (Seeds of Palestine) Paradox, Bernhardstr. 12
- donnerstags: 16:30 – 18:30 Uhr Mahnwache/Infostand (Seeds of Palestine) Grasmarkt/Markt
- 25.2. Prof. Dr. Abed Schokry: „Überleben – vom Kriegsalltag in Gaza“ Kultursaal der Arbeitnehmerkammer Bürgerstr. 1 – Dr. Shokry stammt aus Gaza, wurde seit dem 7.Oktober 23 mehrfach vertrieben und schaffte es, nach Ägypten auszureisen. Er spricht deutsch! Infos: (Link)
2. ZOOM Veranstaltung (auf deutsch!): 17.2. 19 Uhr zur aktuellen Situation im Westjordanland (Helga Baumgarten), in Israel (Nabila Espanioly) und im Gazastreifen (Abed Shokry) Veranstalter: KoPI (Koordinationskreis Palästina Israel)
3. BIP Aktuell #335: Mike Huckabee, ein religiöser Fundamentalist, soll Botschafter der USA in Israel werden. Huckabee sagt, dass seiner Meinung nach die Bibel „die Wahrheit“ sei. Er sagte, dass Palästinenser nicht existieren und dass Israel dauerhaft die Kontrolle über das Westjordanland behalten muss. Er lehnt die Gründung eines palästinensischen Staates ab. Ein Kommentator sagte, dass Huckabee sich einen Staat Israel vorstellt, „der sich vom Fluss bis zum Meer erstreckt: vom Mittelmeer bis zum Euphrat und hinunter zum Nil“.
„Ende 2024 hielten die israelischen Streitkräfte insgesamt 300 palästinensische Kinder fest, darunter 112 in Verwaltungshaft“, so die Organisation.
https://mailchi.mp/669e8dec8d59/bip-aktuell-335-mike-huckabee?e=cf5abdaf13
4. Trump: Beim Besuch von Israels Regierungschef Netanjahu wird der US-Präsident nun konkreter: Die Palästinenser sollen das zerstörte Küstengebiet verlassen, die USA übernehmen. https://www.n-tv.de/politik/Trump-USA-werden-Gaza-uebernehmen-und-zur-Riviera-des-Nahen-Ostens-machen-article25539761.html
5. FAZ am 30.1. Wissenschaftler kritisieren Antisemitismus-Resolution (des Bundestages für Hochschulen und Schulen)
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) begrüßte zwar die Ziele der Resolution, hatte aber vor ihrer Verabschiedung gewarnt. Sie sei für die Hochschulautonomie und die Wissenschaftsfreiheit nicht nützlich.
Der Direktor der Abteilung Global Governance am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Michael Zürn, kritisierte, die Resolution schränke die Wissenschaftsfreiheit ein und schaffe Einfallstore für politische Einflussnahme.
Der Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, Ralf Michaels, ging noch weiter. Er sagte, das Papier setze „wesentlich auf Mittel, die in autoritären Staaten beliebt sind: Überwachung, Repression, Sicherheitskräfte“.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/forscher-kritisieren-antisemitismus-resolution-scharf-110265125.html
6. Das UN-Büro OCHA berichtetr am 30.1. https://www.ochaopt.org/content/humanitarian-situation-update-260-west-bank
Seit Anfang 2025 haben israelische Streitkräfte 53 Palästinenser, darunter acht Kinder, im Westjordanland getötet. Dazu gehören 30 Palästinenser, die im Gouvernement Dschenin getötet wurden.
Fast alle der 20.000 Einwohner des Flüchtlingslagers in Jenin wurden in den letzten zwei Monaten vertrieben, und schätzungsweise 150-180 Häuser haben schwere Schäden erlitten.
… Laut UNRWA wurden fast alle 20.000 Einwohner des Jeniner Flüchtlingslagers vertrieben. Das UNRWA schätzt, dass mehr als 3.200 Familien vertrieben wurden, darunter 2.000 Familien, die während der Operation der palästinensischen Streitkräfte, die Anfang Dezember begannen, in die Stadt Jenin und die umliegenden Dörfer vertrieben wurden.
Der OCHA-Bericht dokumentiert weitere Angriffe der israelischen Armee und von gewalttätigen Siedlern, Hauszerstörungen, Abriegelungen etc.
7. Der Newsletter „Sand im Getriebe“ hat eine Sondernummer zu Gaza/Waffenstillstand herausgebracht (20 S.) mit vielen interessanten Artikeln https://www.sand-im-getriebe.org/media/pages/artikel/sig-veroffentlichungen-zum-thema-israel-palastina/8089ed49da-1738313358/sig-sn-gaza-waffenstillstand.pdf
– Die Bedingungen und Details des Waffenstillstand werden auf S. 2 wiedergegeben.
– Israel tötet weiter: „Zwei Stunden nachdem der Waffenstillstand Inkrafttreten sollte, tötete Israel 19 Menschen und verletzte 39. Israel beschloss, sich nicht an die Waffenstillstandsvereinbarung zu halten, weil die Hamas den Namen der drei Geiseln vor dem Waffenstillstand nicht bekannt gegeben hatte. Die Hamas nannte logistische Gründe als Begründung dafür. Kurz gesagt: innerhalb von zwei Stunden wurden 19 Menschen getötet und 39 verletzt, weil die Namen der Personen, die ohnehin bald freigelassen werden sollten, mit zweistündiger Verspätung mitgeteilt wurden.“ Mosab Abu Toha, palästinensischer Schriftsteller
– Zum Geiselaustausch schreibt die Association France Palestine Solidarité, zitiert in: „Sand im Getriebe“ S. 9:
Das Abkommen über den vorübergehenden Waffenstillstand vom Sonntag, dem 19. Januar, beinhaltet die Freilassung der israelischen Geiseln und mehrerer hundert
palästinensischer politischer Gefangener in mehreren Phasen. Die erste, sechswöchige Phase umfasst die schrittweise Freilassung von 33 Israelis und 1737 Palästinensern, darunter 1000 aus Gaza. Dies führte am Sonntag (19.) zur Freilassung von drei israelischen Geiseln und 90 palästinensischen Gefangenen – 69 Frauen und 21 Kinder – aus dem besetzten Westjordanland einschließlich Ost-Jerusalem. Bei ihrer Freilassung berichten alle, dass sie Gewalt, Folter, sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen und Erniedrigungen gesehen oder erlitten haben und dass es ihnen an Hygiene, angemessener Nahrung und angemessener Pflege mangelte. Gefangene werden für einen Zeitraum von bis zu mehreren Monaten in Einzelhaft gehalten. Viele Gefangene haben sich mit Krätze angesteckt.
Am 7. Januar befanden sich 10.400 Gefangene in israelischen Gefängnissen, darunter 3476 in Administrativhaft (ohne Gerichtsverfahren oder Bekanntgabe von Anklagepunkten), 320 Kinder und 88 Frauen.
Seit dem 7. Oktober 2023 sind sechsundfünfzig Gefangene in israelischen Gefängnissen gestorben. Es sei daran erinnert, dass Israel die Leichen von Häftlingen nicht vor dem vorgesehenen Ende ihrer Haft zurückgibt. Ebenso hält es die Leichen von Menschen zurück, die es bei seinen Überfällen auf besetztes palästinensisches Gebiet ermordet. Seit der Freilassung der 90 Gefangenen sind bereits mindestens ebenso viele verhaftet worden, 64 davon bei einer nächtlichen Razzia im Dorf Azzun im Westjordanland.
– Siedlungen und Vertreibungen in der Westbank seit dem 7. Oktober 23 (S. 20)
Israelische Siedlungen werden erweitert. […] Seit dem 7. Oktober 2023 wurden nach Angaben der Organisation Peace Now 43 neue sogenannte Außenposten etabliert. Fast 9.000 neue Wohneinheiten wurden genehmigt, gefördert vom israelischen Staat. Über 900 Gebäude wurden allein seit dem 7. Oktober 2023 zerstört.
8. Die Freunde von Sabeel schreiben:
Die israelischen Behörden haben am vergangenen Sonntag Abrissverfügungen für alle Häuser im Dorf Khirbet al-Nu’man in der Nähe von Bethlehem erlassen. Die Verfügungen, die 45 Häuser betreffen, wurden unter dem Vorwand fehlender Genehmigungen erlassen, obwohl das Dorf bereits vor der israelischen Besetzung im Jahr 1967 existierte. Dieser Schritt wird als Teil einer umfassenderen Strategie zur Eingliederung des Gebiets in die Stadtgrenzen von Jerusalem angesehen. Neben Khirbet al-Nu’man ist auch das palästinensische Viertel Silwan in Ostjerusalem von ständigen Abrissdrohungen betroffen. Im Jahr 2024 zerstörten israelische Behörden allein in Jerusalem 226 Häuser und Gebäude, was zur Vertreibung von 621 Palästinensern führte und 40.767 weitere Menschen in Mitleidenschaft zog.
http://www.fvsabeel-germany.de/welle%20des%20gebets.htm
9. Es gibt viele Berichte von Einzelschicksalen, z.B.
Ramallah, 31. Januar 2025 – Ein 10-jähriges palästinensisches Kind befindet sich in kritischem Zustand, nachdem ein israelischer Soldat am Dienstag im nördlichen besetzten Westjordanland auf es geschossen hat.
Saddam Hussein Iyad Mohammad Rajab, 10, wurde am 28. Januar gegen 18.10 Uhr während eines israelischen Militäreinsatzes in Tulkarem im nördlichen besetzten Westjordanland von einem israelischen Soldaten in den Unterleib geschossen, wie aus Unterlagen hervorgeht, die von Defense for Children International – Palestine gesammelt wurden. Die israelischen Streitkräfte griffen Saddams Vater an, als er versuchte, ihn zu medizinischer Hilfe zu tragen, und nachdem Sanitäter ihn in einen Krankenwagen gebracht hatten, hielten die Soldaten seinen Vater etwa eine Stunde lang fest. Nach einer dreistündigen Operation im Thabet Thabet Governmental Hospital überwiesen die Ärzte Saddam an das Rafidia Hospital in Nablus, und während des Transports hielten israelische Streitkräfte den Krankenwagen fest, in dem Saddam transportiert wurde. Während israelische Soldaten den Krankenwagen aufhielten, sagte ein Soldat zu Saddams Vater: „Ich bin derjenige, der Ihren Sohn erschossen hat. So Gott will, wird er sterben.“ Saddam liegt weiterhin auf der Intensivstation des Rafidia-Krankenhauses.
https://www.dci-palestine.org/10_year_old_palestinian_boy_in_critical_condition_after_israeli_soldier_shoots_him_in_tulkarem utm_campaign=saddam_na&utm_medium=email&utm_source=dcipalestine
Hier ein weiterer schrecklicher Bericht:
10. Helga Baumgarten „Brief aus Jerusalem: Symbol des Leidens in Gaza“
Am 29. Januar 2024, vor etwa einem Jahr, töteten israelische Soldaten in Gaza die sechsjährige Hind Rajab. Die Armee hatte alle Bewohner in ihrem Wohnviertel aufgefordert, sofort ihre Häuser zu verlassen. Die Mutter nahm ihre älteren Kinder und flüchtete zu Fuß. Wegen des schlechten Wetters mit Regen und Kälte ließ sie Hi dessen Familie, die mit dem Auto in Sicherheit fahren wollte. Doch sie geriet unter den Beschuss eines Panzers, obwohl offensichtlich war, dass hier Menschen dem Befehl der Armee folgten.
Die einzigen Überlebenden waren Lajan, die zwölfjährige Cousine von Hind, und diese selbst. Sie hatten ein Handy bei sich, und Lajan rief in ihrer Verzweiflung beim Roten Halbmond an. Sie erreichte die Zentrale in Ramallah und flehte um Hilfe. Die Mitarbeiterin Rana redete mit den Mädchen und versuchte, sie zu beruhigen. Dann gab es eine neue Salve von Schüssen. Rana rief nach Lajan. Nur Hind konnte noch antworten: »Alle sind tot. Der Panzer ist ganz nahe und bewegt sich. Ich habe solche Angst. Holt ihr mich raus?«
Rana redete ununterbrochen mit Hind. Die Kollegen in Gaza unternahmen alles, um von der Armee eine Genehmigung zu bekommen, dass ein Krankenwagen
das kleine Mädchen rettet. Nach stundenlangen Versuchen waren sie endlich erfolgreich: Die Armee gab die Erlaubnis. Der Krankenwagen mit Jusuf Al-Seino und Ahmed Al-Madhun fuhr los und war schon in Sichtweite des Autos, in dem Hind auf Rettung wartete. Da feuerten die Soldaten im Panzerein weiteres Mal: Diesmal töteten sie zuerst Hind und dann die beiden Krankenpfleger. Die Tragödie war live im arabischen Satellitenfernsehen zu verfolgen.
Ich erinnere mich, wie wir alle in Tränen ausbrachen, als die Nachricht von der Ermordung Hinds und ihrer Retter kam. Für die israelische Armee, leider auch für die israelische Gesellschaft war das kein nennenswertes Thema. Denn die Einstellung dort ist klar: Jedes Kind in Gaza ist ein potentieller Terrorist. Je früher es »beseitigt« wird, desto besser. Institutionen wie die UNO, der Internationale Gerichtshof und das Internationale Strafgericht scheinen hilflos und machtlos gegen die Verbrechen und den Völkermord Israels in Gaza.
Deshalb schlossen sich Aktivisten weltweit zusammen und gründeten die Hind Rajab Foundation. Ihr Ziel: Alle israelischen Militärs, vom einfachen Soldat bis hin zu den führenden Militärs, müssen zur Verantwortung gezogen werden. Die Grundlage dafür ist für jeden zugänglich:Israelische Soldaten prahlen mit ihren Verbrechen in den sozialen Netzwerken, auf Bildern und Videos. Die hohen Militärs sprechen Klartextin ihren öffentlichen Reden.
Inzwischen gibt es mehrere Fälle, in denen israelische Soldaten vor einer Festnahme in ihren Urlaubsländern – nach der Teilnahme am Völkermord muss man sich schließlich erholen – mit Hilfe ihrer Botschaften bzw. des Geheimdienstes fliehen mussten, zum Beispiel aus Brasilien. In Israel wissen inzwischen alle, dass es keine Sicherheit vor einer Verhaftung gibt, wenn man irgendwo in der Welt Urlaub machen möchte – es sei denn, man fliegt in die USA. Wenn sie ein Visum für Neuseeland beantragen, müssen israelische Männer bereits genaue Angaben über ihren Armeedienst und ihre Einsätze geben.
Auch israelische Regierungsmitglieder müssen sich vor der Hind Rajab Foundation in acht nehmen. Diasporaminister Amichai Chikli musste eine Reise nach Brüssel absagen. Gegen ihn läuft ein Verfahren wegen Bedrohung eines belgischen Bürgers. Chikli hatte den Mitbegründer und derzeitigen Präsidenten der Hind Rajab Foundation, Diab Abu Jahja, auf X bedroht: »Ein Gruß an unseren Menschenrechtsaktivisten: Watch your pager (Achten
Sie auf Ihren Pager)!« Entsprechende Geräte hatte Israel nämlich im Fall der libanesischen Hisbollah manipuliert und ferngezündet. Abu Jahjas Rechtsanwalt argumentiert, dass solche Drohungen nach belgischem Recht verboten seien und einen terroristischen Akt darstellten.“
11. Das Palästinakomitee Stuttgart gibt jeden Monat ein Infoblatt heraus, das im Januar 2025 besonders interessant ist: https://senderfreiespalaestina.de/infoblatt-archiv/PAKO-Stuttgart-Infoblatt-01.2025.htm