Premiere: „Karrieren in Bremen nach 1945: Kurt A. Becher – Käthe Popall – Alfred Ries“


Termin Details


Drei Biografien stellen Bremen nach 1945 aus verschiedenen Perspektiven vor. Sie sind nicht nur für Bremen, sondern auch für Westdeutschland aufschlussreich.

Die Karriere von Kurt: A. Becher (1909-1995) zeigt, wie aus NS-Tätern nach 1945 , Mitläufer“ wurden, die (nicht nur) in der Wirtschaft erfolgreich agieren konnten. 1982 löste die Veröffentlichung der Bremer Journalistin Karla Müller- Tupath über seine Verbrechen heftige Reaktionen aus. Nach fünf Monaten stellte die Staatsanwaltschaft Bremen das Ermittlungsverfahren gegen ihn ,,aus Mangel an Beweisen“ ein — ohne Becher vernommen zu haben. Der Getreidegroßhandel machte ihn zu einem der reichsten Männer und verschaffte ihm einige wichtige Posten in der Bremer Wirtschaft.

Käthe Popall, (1907-1984) kam aus einer Bremer Arbeiterfamilie. Seit 1929 Mitglied in der KPD beteiligte sie sich aktiv am Widerstand gegen das NS-Regime. Im März 1935 wurde sie in Berlin verhaftet und 1937 vom Volksgerichtshof zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Befreiung im Mai 1945 lief sie zu Fuß von Sachsen nach Bremen. Im Juli 1946 genehmigte die Militärregierung die Berufung Käthe Popalls zur ersten Senatorin Bremens, zuständig für Gesundheit, Wohlfahrt und Flüchtlinge. Im Januar 1948 wurde sie nicht wieder in den Senat gewählt, da eine Kommunistin nicht mehr erwünscht war. Bis 1951 war sie Abgeordnete der KPD in der Bremischen Bürgerschaft.

Alfred Ries (1897-1967) war schon in der Weimarer Republik Präsident des SV Werder und Manager für den HAG-Konzern. 1933 flüchtete Ries, weil er Jude war, nach Jugoslawien. Seine Eltern wurden 1942 im Ghetto Theresienstadt ermordet. Alfred Ries kehrte dennoch nach dem Ende der NS-Diktatur nach Bremen zurück. Er wurde Leiter des Bremer Außenhandelskontors und wieder Präsident des SV Werder. 1953 wechselte er in den Auswärtigen Dienst. 1963 kehrte er nach Bremen zurück und wurde ein drittes Mal Werder-Präsident.

Weitere Termine:

Dienstag, 18. November 2025
Mittwoch, 26. November 2025
Mittwoch, 17. Dezember 2025

Download des Flyers

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir freuen uns über Kommentare, wenn Sie die üblichen Höflichkeitsregeln beachten. Das bedeutet zum Beispiel, dass wir keine Kommentare mit persönlichen Angriffen, Beleidigungen etc. veröffentlichen. Es geht ums Argument, nicht um die Person!
Bitte fügen Sie in Ihren Text keine Links auf andere Webseiten oder ähnliches ein, da wir diese nicht veröffentlichen können. Ein Bezug zum kommentierten Beitrag sollte auch erkennbar sein... 😉