Friedensbewegung heute
Die weltpolitische Lage hat sich dramatisch zugespitzt. Der Westen sieht seine 500 Jahre dauernde Vorherrschaft durch die ökonomische Entwicklung in Staaten des globalen Südens in Frage gestellt. Die unipolare Welt der letzten Jahrzehnte wird so nicht bestehen bleiben. Der Anteil der G7-Staaten an der globalen Wirtschaft sinkt kontinuierlich und liegt nur noch bei etwa 29 %. Diese Staaten repräsentieren knapp 10,5 % der Weltbevölkerung. Die BRICS-Staaten erbringen inzwischen etwa 36 % der weltweiten Wirtschaftsleistung und repräsentieren etwa 45 % der Weltbevölkerung. Länder des globalen Südens sind immer weniger bereit, die imperiale Lebensweise des Westens zu finanzieren und sich deren Vorgaben zu unterwerfen. Dass sich die Beziehungen zwischen den Staaten ändern werden, scheint sicher. Niemand weiß, wie das geschehen wird. Wir setzen uns dafür ein, dass sich Regeln entwickeln, die für alle gelten und von allen akzeptiert werden. Niemand soll versuchen, schon gar nicht mit Waffen und Kriegen, seine Vorherrschaft durchzusetzen. Die Gefahr eines großen Krieges, eines dritten Weltkrieges, möglicherweise mit Atomwaffen, ist real. Friedensbewegung heute klärt darüber auf und mobilisiert zum Widerstand.
1. Wir über uns
Das Bremer Friedensforum (BFF) ist seit mehr als 40 Jahren aktiv für Frieden, Abrüstung und internationale Solidarität.
Wir orientieren uns in unserer Arbeit an der UN-Charta, am Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und am Friedensgebot der Bremer Verfassung.
Wir positionieren uns gegen Rüstungsproduktion und Rüstungsexporte.
Wir setzen uns für friedliche Konfliktlösungen ein und fordern Verhandlungen und Diplomatie statt Waffenexporte und Sanktionen.
Wir sind überzeugt, dass Sicherheit nur auf der Basis gemeinsamer Sicherheit geschaffen werden kann. Verträge und die Überprüfung ihrer Einhaltung sind daher unverzichtbar für das Zusammenleben der Völker und Nationen.
Die Existenz von Atomwaffen ist die größte Gefahr für die Zukunft der Menschheit.
Wir fordern die Beendigung der nuklearen Teilhabe, die gegen den Atomwaffensperrvertrag verstößt, und fordern die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages durch die Bundesrepublik.
Eine weitere Gefährdung des Lebens und Überlebens auf unserem Planeten sehen wir in der Zerstörung unserer natürlichen Existenzgrundlagen.
Internationale Zusammenarbeit und Solidarität mit den von Krieg und Umweltzerstörung Betroffenen halten wir für unabdingbar.
Um die Aufgaben der Zukunft zu lösen, sind große Geldsummen nötig. Eine Politik, die nicht in der Lage ist, Hunger, Fluchtursachen und Umweltzerstörung aus der Welt zu schaffen, stattdessen Billionen für Krieg und Zerstörung ausgibt, lehnen wir ab.
2. Geschichtlicher Hintergrund
Das Bremer Friedensforum entstand im Zusammenhang mit dem Erstarken der Friedensbewegung Anfang der 1980er Jahre.
Die Losung von Buchenwald „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ war Gründungskonsens und ist es bis heute geblieben.
Das Bremer Friedensforum entwickelte sich aus einem Parteien- und Organisationsbündnis.
Den „Krefelder Appell“, der sich gegen die Stationierung von atomar bestückten Mittelstreckenraketen in Westeuropa wandte, unterzeichneten auch in Bremen Hunderttausende.
Höhepunkt der Bewegung war 1983 die große Friedensdemonstration in Bonn mit fünfhunderttausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Weitere Schwerpunkte der 1980er Jahre waren der Widerstand gegen das SDI-Programm der USA („Krieg der Sterne“) und der Einsatz für die weltweite Beendigung der Atomwaffentests.
Das Bremer Friedensforum organisierte Anfang der 1990er Jahre Proteste gegen den Golfkrieg.
Bis heute engagieren wir uns gegen die Umwandlung der Bundeswehr von einer Verteidigungsarmee in eine hochgerüstete, weltweit einsetzbare Interventionsarmee.
Die Bombardierung Jugoslawiens (1999) war eine NATO-Operation ohne UN-Mandat unter Beteiligung der Bundeswehr. Das Bremer Friedensforum verurteilte diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, der von der damaligen Bundesregierung unter Gerhard Schröder (SPD) und Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) befehligt wurde.
Auch gegen die Unterstützung der sogenannten „Anti-Terror-Kriege“ der USA durch westliche Staatenbündnisse hat das Bremer Friedensforum den notwendigen Protest organisiert.
Mit Informationen über die Rüstungshochburg Bremen und über die Konzerne, die am Krieg verdienen, trägt das BFF zur Aufklärung über den „Tod aus Bremen“ bei.
Wir beteiligen uns an regionalen und bundesweiten Unterschriftensammlungen wie dem „Berliner Appell“, der sich gegen die erneute Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland richtet.
Mit Einzelpersonen oder Organisationen, die für Rüstungsproduktion und Rüstungsexport sind und Auslandseinsätze der Bundeswehr befürworten, arbeiten wir nicht zusammen. Als Friedensorganisation gibt es für uns kein Bündnis mit Initiativen, die demokratische Grundrechte, Sozialstaat und Arbeitnehmerrechte angreifen.
Rassistische und nationalistische Positionen sind mit unserem Grundverständnis nicht vereinbar.
3. Verfasstheit und Organisationsstruktur des BFF
a) Das Bremer Friedensforum versteht sich als Bürgerinitiative. Es ist von Parteien und Organisationen unabhängig.
Als Grundlage gilt der Einsatz für Frieden, Abrüstung und internationale Solidarität. Unterschiedliche Bewertungen aktueller oder historischer Ereignisse diskutieren wir solidarisch. Wird keine gemeinsame Position gefunden, werden keine Beschlüsse gefasst, solange der Grundkonsens erhalten bleibt.
Einigkeit besteht darin, dass wir die Bevölkerung über die Gefahren der militaristischen Politik informieren und zum Protest dagegen auffordern.
b) Einmal im Monat findet ein öffentlich tagendes Plenum statt. (Details siehe Link).
c) Plenum und Veranstaltungen werden von einem Sprecher:innenkreis (sk) und weiteren Aktiven vorbereitet.
d) Interessierte finden sich zu Arbeitsgruppen zusammen, die Materialien erstellen und Veranstaltungen organisieren. Zurzeit existieren die Arbeitsgruppen
e) Mit anderen Gruppen in Bremen und im Bund arbeiten wir zusammen.
4. Öffentlichkeitsarbeit
Präsenz in der Öffentlichkeit ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Friedensarbeit. Um unsere Arbeit bekannt zu machen, nutzen wir alle geeigneten Formate.
5. Aktionsformen
- Sichtbar ist die Friedensbewegung nach wie vor anlässlich der drei zentralen öffentlichen Veranstaltungen: Ostermarsch, Hiroshima-Gedenktag, Antikriegstag / 1. September.
- Das Bremer Friedensforum ist Veranstalter der wöchentlichen Mahnwache für Frieden und Abrüstung. (Details siehe Link).
- Aus aktuellen Anlässen organisiert das BFF Kundgebungen.
- Das Bremer Friedensforum organisiert und unterstützt Veranstaltungen mit Vorträgen und Diskussion zu aktuellen und historischen Fragen.
- Präsenz auf der Straße ist eine der Voraussetzungen, um die Friedensbewegung zu stärken. Dazu nutzen wir auch Flugblattverteilaktionen, Infostände und Unterschriftensammlungen.
6. Bündnisse
Das Bremer Friedensforum ist Teil der weltweiten Friedensbewegung. Mit anderen Gruppen in Bremen und im Bund arbeiten wir zusammen.
7. Spenden
Politische Arbeit kostet – auch wenn sie ehrenamtlich geleistet wird – Geld: Druck- und Serverkosten, Raummieten, manchmal Honorare für Referent:innen. Das wird möglich durch Spenden von Menschen, die unsere Arbeit auch finanziell unterstützen – Danke!
Spendenkonto:
Bremer Friedensforum
Sparkasse in Bremen
IBAN: DE73 2905 0101 0083 7416 37
8. Kontakt
Postadresse:
Bremer Friedensforum
Villa Ichon
Goetheplatz 4
28203 Bremen
Telefon: + 49 (0) 421 – 989 667 08
Mail: redaktion@bremerfriedensforum.de