Die Bundeswehr rüstet auf, hat aber Personalprobleme. Über 11.000 Soldatinnen haben ihr den Rücken gekehrt.
So möchte die Armee verstärkt in die Schulen. Auch wenn ihnen Werbung verboten ist, was ist es sonst. In den meisten Bundesländern können Schulen Jugendoffiziere in den Unterricht einladen. Das ist freiwillig. Angesichts der „veränderten Sicherheitslage“ will Bayern das zur Pflicht machen. Die FDP und AFD fordern dies bundesweit.
Wir lehnen das, wie auch viele Schülervertretungen und die Gewerkschaft GEW, ab. Eintreten für Demokratie und Friedenspolitik schließen eine Kooperation mit der Bundeswehr aus.
Pädagogen, Lehrkräfte können im Politikunterricht auf die Bundeswehr eingehen und hier eine ausgewogene Darstellung gewährleisten. Jugendoffiziere sind keine Pädagogen. Ganz sicher bieten sie keine Aufarbeitung z.B. des Afghanistan- oder völkerrechtswidrigen Jugoslawieneinsatzes der Armee an.
Und wenn Soldaten in Schulen auftreten, müsste dieses Recht für Friedensorganisationen genauso gelten. Es geht nicht um „Kriegstüchtigkeit“, es geht um Friedensfähigkeit, die es zu stärken gilt.
Auch die Forderung von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), Krieg und Zivilschutz in den Schulen zum Thema zu machen, stößt auf heftige Kritik.
Bensinger-Stolze, GEW: „Wehr- und Kriegsertüchtigung gehören nicht zum Aufgabenspektrum der Schule. Schule ist kein Ort der Nachwuchsrekrutierung für die Bundeswehr.“
Der Handlungsbedarf in Schulen liegt sicher ganz woanders: Es fehlt an Personal, Gebäuden und Geld. Statt in Rüstung muß in Bildung investiert werden!
Trotz „Zeitenwende“: Die Zukunftsaufgaben von Bildung und Erziehung muss die Sicherung von Frieden und Gewaltfreiheit sein!