Am 13. Juli 2024 hat die Palästinensische Gemeinde in Bremen und Umgebung die 43. „Free-Gaza! Free Palestine!“-Demonstration, wieder mit großer Beteiligung, organisiert. In seiner Rede ging Prof. Dr. Sönke Hundt vom Bremer Friedensforum auf ein besonderes Thema ein: den Vorwurf des „cultural genocide“, des kulturellen Völkermords in Gaza. Im Juni 2024 fand die Jahrestagung der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft im Kloster Höxter statt. Zugeschaltet war per Zoom Hamdan Taha. Er war Generaldirektor der palästinensischen Antikenbehörde und zuletzt stellvertretender Minister des Ministeriums für Tourismus und Altertümer. Sein Thema: Die Zerstörung des kulturellen Erbes in Gaza. Es ist unfassbar und unfassbar barbarisch, was in Gaza geschieht. Nicht nur werden Leben und Gesundheit in Gaza zerstört, sondern auch die Kultur der Palästinenser. Es ist die geplante und systematisch durchgeführte Zerstörung ihrer Identität. In der Anklageschrift der Republik Südafrika gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) der UNO wird die Anklage des „cultural Genocide“, des kulturellen Völkermords, ebenfalls erhoben.
Zerstört wurden:
- Das Zentralarchiv der Stadt Gaza mit tausenden von historischen Dokumenten
- Das Zentrum für Manuskripte und antike Dokumente
- das orthodoxe Kulturzentrum
- das Al-Quarara-Kulturmuseum
- das Rafah-Museum
- das sogenannte neue Museum mit hunderten von kulturellen und archäologischen Artefakten
- acht archäologische Ausgrabungsstätten
- die wichtigste Bibliothek
- alle vier Universitäten angegriffen
- alle Schulen angegriffen
- insgesamt wurden schätzungsweise 318 muslimische und christliche religiöse Stätten
Ein Ende der Zerstörungen ist nicht in Sicht.
(Quelle: Abraham Melzer Hrsg.: Klage Südafrikas gegen den Staat Israel. Klageschrift der Republik Südafrika an den Internationalen Gerichtshof (IGH). Mit einem Vorwort von Norman Paech. Books on demand 2024)