Friedensaktivistinnen und – aktivisten aus der Heideregion, VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) und gewerkschaftliche Gliederungen organisierten eine Kundgebung zum Antikriegstag. Charly Braun vom örtlichen DGB erklärte: „Aktuelles Hauptthema ist die Stationierung von US-Raketen auf deutschem Boden. Raketen, die als Atomwaffen uns zum brandgefährlichen Ziel von Gegenschlägen machen. Das überlebt niemand.“ In weiteren Redebeiträgen wurde deutlich gemacht, wie sehr die Region vom Militär geprägt ist. Riesige Truppenübungsplätze, Kasernen und die Waffenfabrik von Rheinmetall in Unterlüß prägen Stadt und Land. Der Co-Vorsitzende der SPD Lars Klingbeil kommt aus der Region. Er ist bestens vernetzt mit dem Militär und den Waffenproduzenten. Da verwundert es nicht, dass er die kriegerische Eskalation unterstützt. Die Friedensbewegung hat in dieser Region einen schweren Stand. Nichts desto trotz kamen immer wieder Menschen vorbei, die den Daumen hoben. Wolfgang Moormann ergänzte als weiterer Redner: „Alle Friedensbewegten freuen sich, dass auch der Erhard-Eppler-Kreis und zunehmende Teile der SPD diese US-Waffen ablehnen“.
An der Friedensaktion nahmen auch Gäste aus Bremen und Hannover sowie Vertreter des Vereins „Familien für den Frieden“ teil. Der Verband macht auf die anhaltenden militärischen Angriffe der Türkei gegen ezidisch-kurdische Siedlungsgebiete aufmerksam und wirbt für Unterstützung ihrer demokratischen Selbstverwaltung in Nordost-Syrien. Mit Friedensliedern belebte Ed Gatzke aus Celle die Aktion. Zum Abschluss gab es eine kleine Demo zum Denkmal für die Zehntausende in Oerbke (hier befindet sich Europas größter Truppenübungsplatz) umgekommenen sowjetischen Kriegsgefangenen am Bahnhof Bad Fallingbostel. Dort wurde ein Gesteck nieder gelegt und der Kriegsopfer Nazi-Deutschlands gedacht.
Barbara Heller