Donald Habeck und Robert Trump:
Zwei Männer, ein paar Zahlen und ein Wort.

Nein, Donald Habeck ist kein Schwachkopf, wenn er im Wahlkampf mit der Forderung hausieren geht, den sogenannten „Verteidigungshaushalt“ auf 3,5% des Bruttoinlandprodukts (BIP) zu erhöhen. Er weiß ja, welche Interessen er als Kanzlerkandidat einer Partei bedienen muss, die der Nato 1999 geholfen hat, den völkerrechtswidrigen Überfall auf Jugoslawien politisch abzusichern; einer Partei, die seither alle grundgesetzwidrigen Auslandseinsätze abgesegnet hat, um sich in der Ampelkoalition als treue Partnerin der Nato zu bewähren.

Aber 3,5% des BIP, ich bitte Sie! Das sind 1,5% weniger als die 5%, die Robert Trump den Nato-Staaten demnächst abverlangen wird. Und diese lächerlichen 3,5% verlieren ja – Volkswirte aufgepasst! – bei schrumpfendem BIP und steigender Inflation an realem Wert, und zwar so lange, bis sie wieder auf 2% gesunken sind! Genial, nicht wahr? Das nennen wir subversive Friedenspolitik durch die Hintertür ins Auge des Imperiums.

Donald Habeck weiß, wovon er spricht, wenn er im Spiegel-Interview behauptet: „Wir müssen fast doppelt so viel für unsere Verteidigung ausgeben, damit Putin nicht wagt, uns anzugreifen.“ Dass die Nato der Russischen Föderation haushoch überlegen ist, Putin also wahnsinnig wäre, griffe er sie an, spielt dabei keine Rolle. Putin ist Hitler, also wahnsinnig, und dieser Hitler kann nur gestoppt werden, wenn der Rüstungsetat in einem ersten Schritt auf 3,5%, dann aber auf Befehl von Robert Trump, der gerade Grönland kaufen will, auf schlappe 5% gesteigert wird.

Doch um Zahlen alleine geht es Donald Habeck nicht. Als Kanzlerkandidat ist er getrieben von dem Wunsch, Arbeitsplätze zu schaffen. Wenn nicht hier, dann eben in den USA. Und in den USA werden sie geschaffen, wenn die Aufträge zur Kriegsertüchtigung der Bundeswehr mit Rheinmetall an eine Firma gehen, die mit BlackRock die weltgrößte Schattenbank zu ihren Großaktionären zählt und vorzugsweise in den Staaten produzieren lässt. Was Robert Trump natürlich gut gefällt. So gut wie der von Donald Habeck eingeleitete Verzicht auf russische Energieträger, die durch überteuerte amerikanische ersetzt werden. Was die deutsche Wirtschaft so belastet, dass sie von Steuern unbedingt entlastet werden muss. Weshalb das Geld für die angestrebten 3,5% nicht von den Wenigen, die viel haben, sondern von den Vielen, die wenig haben, genommen werden wird, weil es ja irgendwo genommen werden muss. Worauf Clemes Fuest, Politikberater und Professor für Volkswirtschaftslehre, schon im letzten Jahr im ZDF bei Maybrit Illner hingewiesen hat: „Kanonen und Butter – das wäre schön, wenn das ginge. Aber das ist Schlaraffenland. Das geht nicht. Sondern Kanonen ohne Butter.“ Womit er sich in eine alte deutsche Tradition begeben hat, auch in die eines gewissen Joseph Goebbels, der 1936 das kriegslahme deutsche Volk dazu bewegen musste, sich erst die Butter vom Brot nehmen zu lassen, um drei Jahre später über Polen herzufallen: „Wir werden zur Not auch einmal ohne Butter fertig werden, niemals aber ohne Kanonen.“

Clemens Fuest und Joseph Goebbels, Donald Habeck und Robert Trump – Vier Männer und ein Gedanke: Krieg

Text: Bernd Fischer
Montage: BFF/neuroflash

Dazu passt vielleicht auch noch ein Gedicht von F.W. Bernstein:

Militärbefriedigung
TÄTERÃTÁ! – O süße Nacht!

ZACK! O Lust, aufs neu entfacht!
Stillgestannn! Ich komme gleich beim Großen Großen Zapfenstreich.
SCHNÄTTERÄTANG! – Wie gut das tut!
Gelöbnis-Dampf! Rekruten-Glut!
TSCHINDERASSA! – Männer, blast!
Tutet! Trampelt! Trommelt! Rast!
Hach! Ich komme. Keuch und Stöhn!
Rechtsum! Kehrt! Wie ist das schön!
Glücklich ist der Voyeur – scharf jedoch die Bundeswöhr.

 

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