Gerhard Baisch, IALANA, hat für uns die wichtigsten Punkte seines Vortrags und der Diskussion vom 19.06.2025 in der Villa Ichon zusammengefasst
(Link zum Download)
Schätzungsweise 460 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen aktuell in Kriegs- oder Konfliktgebieten auf – das ist rund jedes sechste Kind weltweit. Angesichts dieser Zahlen fragt man sich, wozu ist eigentlich das Völkerrecht da? Offensichtlich ist die UNO machtlos gegenüber kriegführenden Ländern.
Im Bremer Friedensforum diskutierten Interessierte die Entwicklung des Völkerrechts seit Anfang des 20. Jahrhunderts, über Völkerbund und Vereinte Nationen. Die Festschreibung der Kriterien für den friedlichen Umgang zwischen den Völkern ist – nach dem verheerenden 2. Weltkrieg – ein wichtiger Schritt gewesen. Die UNO-Charta wurde 1945 zum Schutz der schwachen Staaten gegenüber der Macht der Stärkeren entwickelt. Heute sehen wir deutlich die begrenzten Möglichkeiten der UNO. Das spricht aber nicht für eine weitere Demontage der UNO, sondern erfordert eine Stärkung und Weiterentwicklung. Eine Haltung des Rechtsnihilismus wäre ein Rückschritt gegenüber den erreichten Prinzipien.
Das Völkerrecht ist auch für die Friedensbewegung ein unverzichtbarer Bezugsrahmen.