Massive Polizeigewalt gegen Abschlussparade des „Rheinmetall Entwaffnen“-Bündnisses

Veranstalter:innen sprechen von politisch motiviertem Angriff und prüfen Klage gegen die Auflösung der Versammlung und den Kölner Kessel

Die Antimilitär-Parade des Bündnisses „Rheinmetall-Entwaffnen“ am 30. August 2025 in Köln wurde von der Polizei angegriffen. Schon zu Beginn der Demonstration verzögerte die Polizei den geplanten Start, beispielsweise, weil sie die TÜV-Kennzeichnungen der Lautsprecherwagen überprüfen wollte.

Gegen 18 Uhr kündigte die Polizei an, einen Lautsprecherwagen nach verbotenen Gegenständen untersuchen zu wollen und griff unmittelbar danach massiv einen Teil der Demonstration an. Es wurden gezielte Schläge auf die Hände und in die Magengrube sowie Pfefferspray eingesetzt, 147 Personen wurden durch das Vorgehen der Polizei verletzt und von den Sanitäter:innen behandelt, 18 Personen mussten ins Krankenhaus gebracht werden.

Die Gewalt ging von der Polizei aus
„Eine so brutale Eskalation der Polizei ist ein politischer Skandal“, so Luca Hirsch vom Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“. „Die Polizei hat Menschen notärztliche Behandlung verwehrt, sie hat unsere Anwältin körperlich angegriffen, anwesende Presse festgenommen und den festgesetzten Personen wurde zeitweise Zugang zu Trinken und Toiletten verwehrt.

Das reiht sich ein in eine Vielzahl von politischen Angriffen der Polizei, den wir schon mit dem rechtswidrigen Verbotsversuch unseres Camps sowie der Verbotsdrohung  gegen die anderen Versammlungen im Rahmen unserer Aktionstage erleben konnten. Unser legitimer und notwendiger Protest gegen die Militarisierung soll so kriminalisiert, bekämpft und letztlich verhindert werden.“ Gefunden habe die Polizei im durchsuchten Lautsprecherwagen nur Heliumkartuschen für Luftballons, so Hirsch.

Die Parade fand im Rahmen der Camp- und Aktionstage des „Rheinmetall-Entwaffnen“-Bündnisses in Köln statt. Auf dem Camp waren gegen Ende bis zu 1500 Menschen gleichzeitig, insgesamt haben über 2000 das Camp besucht. Das Bündnis zeigt sich entschlossen, die am 30./31. August erlebten Angriffe politisch aufzugreifen und zieht trotz allem ein positives Fazit der Woche. Hirsch bekräftigt: „Wir lassen uns von der Polizei nicht einschüchtern! Wir kommen wieder!“

Solidaritätsadresse des Bremer Friedensforums

Hallo, vom Bremer Friedensforum schicken wir Euch unsere solidarischen Grüße.

Wir sind empört über das brutale Vorgehen gegen Eure Aktionen in Köln.

Wir sehen, was Ihr für eine tolle Arbeit macht und fühlen uns durch Euch unterstützt in unserer Arbeit gegen Bremer Rüstungsbetriebe. Bremen ist eine Rüstungshochburg. Darüber informieren wir die Öffentlichkeit und protestieren regelmäßig dagegen. Auch Rheinmetall hat in Bremen einen Betrieb. Erst vor kurzem hat Rheinmetall in Bremen einen „Karrieretag“ organisiert. Dagegen haben wir aus der Bremer Innenstadt einen Fahrradkorso zu Rheinmetall im Bremer Osten durchgeführt. Siehe auch Bremer Friedens­forum > Aktuelles > Rückblick – Karrieretag bei Rheinmetall am 24.6.2025

Eine Vernetzung innerhalb der Bewegung gegen Aufrüstung und Militarisierung der Gesellschaft ist dringend notwendig. 

Wir würden uns freuen, wenn jemand von Euch mal Lust und Zeit hätte, nach Bremen zu kommen, um über Eure Arbeit zu informieren und über künftige Schwerpunkte zu diskutieren.

Auf unserer Webseite www.bremerfriedensforum.de könnt Ihr Euch über unsere Arbeit informieren. 

Mit solidarischen Grüßen

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