Über die „Freedom Flotilla Coalition“. Die „Handala“ legte in Bremerhaven an

Der schon etwas betagte große Fischkutter „Handala“ (benannt nach der bekannten palästinensischen Zeichentrickfigur mit gleichem Namen) begann im Jahr 2023 seine Tour von Oslo in Norwegen zu den Häfen in Nordeuropa. Die „Handala“ legte an am 3. Mai in Lysekil, am 4. Mai in Göteborg, am 6. Mai in Halmstad, am 7. Mai in Helsingborg und vom 8. – 10. Mai in Malmö. In jedem Hafen wurden zur Unterstützung Programme zum Protest gegen den Völkermord in Gaza organisiert. In Malmö unterstützte die Aktion die Proteste gegen die Teilnahme Israels am European Song Contest.

Vom 13. – 16. Mai legte die „Handala“ in der Jaich Lloyd Marina in Bremerhaven an. Die Palästinensische Gemeinden in Bremen und Bremerhaven, Seeds of Palestine, Palästina spricht Hamburg, Yusef Stiftung e.V. aus Delmenhorst, Thawra aus Hamburg und Studenten für Palästina aus Kiel hatten ein umfangreiches Programm organisiert.

Das Programm am 13. Mai 2024

Nach einer Begrüßung am Schiff startete eine kleine Stadttour, wobei ein Infostand an der Großen Kirche aufgebaut wurde. Am Abend dann begann ein höchste interessantes und informatives Abendprogramm. Das Video (15 min) zeigt Ausschnitte von der Abendveranstaltung.

  • Detlef Griesche von Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft (DPG) berichtete über die aktuelle Lage. (Manuskript der Rede hier)
  • Zohar Chamberlain Regev über die Organisation und die Mission der Tour der „Handala“
  • Mitglieder der Schiffscrew über ihre Erfahrungen
  • Sümeyra Akdeniz Ordu über ihre Erlebnisse während der Arbeit in der „Freedom Flotilla Coalition“ (FFC)
  • nach dem Abendessen startete ein Autokonvoi zum Liegeplatz der „Handala“. Das Schiff konnte besichtigt werden.

Das Programm am 14. Mai 2024

 

Nach einer Malaktion am Schiff und einer Mahnwache am Auswandererhaus wurden im Haus der Palästinensischen Gemeinde Bremerhaven die Tafeln der Nakba-Ausstellung gezeigt. Am Abend dann wieder ein umfangreiches Programm mit anschließendem Abendessen und gemeinsamer Fahrt zum Liegeplatz der „Handala“. Das Video (30 min) zeigt Ausschnitte aus der Abendveranstaltung. Es referierten bzw. erzählten:

Die „Freedom Flotilla Coalition“ (FFC)

Die „Freedom Flotilla Coalition“ (FFC) ist eine überparteiliche internationale Koalition von Kampagnen, die sich für Freiheit und Menschenrechte einsetzen. Sie bereitet Schiffe für den Transport von Hilfsgütern nach Gaza vor. An dem Projekt beteiligen sich viele NGOs und Tausende von Zivilisten aus aller Welt. Aktuell liegen drei Schiffe in Tuzla, einem Hafen in der Nähe von Istanbul, bereit, um mit mehr als 500 Aktivisten aus 40 Ländern nach Gaza auszulaufen. Sie wollen die seit 2007 bestehende israelische Blockade durchbrechen. Die „Akdeniz“, ein RoRo-Frachter, ist mit 5.500 Tonnen Hilfsgütern beladen und bereit zum Auslaufen.

Die Hilfsflottille wird aber von den Behörden am Auslaufen aus dem Hafen von Tuzla gehindert. Am 26. April 2024 hatte völlig überraschend der westafrikanische Staat Guinea-Bissau, unter dessen Flagge zwei der Schiffe fahren sollten, die Registrierung überraschend zurückgezogen. Offensichtlich war es Israel mit verschiedenen Methoden gelungen, entsprechenden Druck auf das kleine afrikanische Land auszuüben. Der zuständigen Behörde „International Ships Registry of Guinea-Bissau“ lägen keine detaillierte Auflistung der Ladung, die Angaben zum Zielhafen und zur Ankunftszeit vor. Ferner sollte die Freedom Flotilla eine Genehmigung vorweisen, die Güter nach Gaza bringen zu dürfen. Was natürlich ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Die „Freedom Flotilla Coalition“ hatte 2010 schon einmal einen Versuch gestartet, die Blockade von Gaza mit einer kleinen Flotte von Schiffen zu durchbrechen. Am 31. Mai 2010 enterte die israelische Marine gewaltsam die Schiffe. Es wurden neu Aktivisten getötet. Inge Höger berichtete am 14. Mai in Bremerhaven darüber.

Umfangreiche Informationen über das gesamt Projekt hier