Michael von der Schulenburg: Europa zwischen Kriegspolitik und Diplomatie

Michael von der Schulenburg, ehemaliger Assistant Secretary-General der UNO, war über 34 Jahre tätig in Friedens- und Entwicklungsmissionen der UNO und OSZE und konnte in vielen Ländern den Verlauf von Kriegen mitverfolgen und mitgestalten. Dazu gehörten langfristige Einsätze in Haiti, Pakistan, Afghanistan, Iran, Irak und Sierra Leone sowie kürzere Einsätze in Syrien, in Somalia, auf dem Balkan, in der Sahelzone und in Zentralasien. Seit seiner Pensionierung hat Schulenburg viele Vorträge in akademischen Institutionen inklusive Oxford University gehalten und Artikel zu Themen wie UN-Reformen, nicht-staatliche bewaffnete Akteure, Kriege innerhalb von Staaten aber auch über die Kriege in Afghanistan, Irak und Ukraine veröffentlicht. 2017 erschien sein Buch On Building Peace – Rescuing the Nation-State and Saving the United Nations.

Sein Kommentar zur gegenwärtigen Politik in Europa: „Mit dem jetzt eingeschlagenen Weg, ausschließlich auf eine militärische Lösung und Sanktionen zu hoffen, wird die EU scheitern. Die Europäische Union braucht also aus eigenem Interesse dringend einen Strategiewechsel und der muss auf eine gesamteuropäische Friedensund Sicherheitsordnung hinauslaufen, die auch die Ukraine und Russland einschließt.“

Michael von der Schulenberg referierte am 30. Mai 2024 im Gewerkschaftshaus, auf Einladung des Bremer Friedensforums, über das zukünftige Europa zwischen Aufrüstung und Diplomatie.
Moderation: Barbara Heller, Bremer Friedensforum
Video: Marlies und Sönke Hundt