Zum Film „The Bibi Files – Die Akte Netanjahu“, gezeigt am 30.07.2025 in der ARD, verfügbar in der ARD-Mediathek (Link)
Ich habe den Film in der ARD-Mediathek gesehen, hatte über längere Zeit das Gefühl, hier werde nur die schmutzige Wäsche der Familie Natanjahu gewaschen, aber dem ist nicht so, der Film ist aufschlussreich und gut gemacht. Er zeigt den Werdegang Netanjahus vom strahlenden Sieger zum korrupten Oligarchen-Freund, der sich am Ende nur durch ein Bündnis mit der extremen, faschistischen Rechten und durch eine gezielte Verlängerung des Krieges an der Macht halten kann. Weiterlesen… „„The Bibi Files – Die Akte Netanjahu““
„In Gaza verhungern die Kinder, und die Welt schaut zu!“
Dieser Satz wird in den letzten Monaten immer häufiger geschrieben und gesprochen. Doch je öfter er geschrieben und gesprochen wird, desto mehr verkommt er zur leeren Phrase, die vergessen macht (oder machen soll), dass von „der Welt“ gar nicht geredet werden kann.
Der globale Süden, der als globale Mehrheit gilt, schaut nicht nur zu, sondern sucht nach Möglichkeiten zu handeln: Die jemenitischen Ansarollah legen immer noch einen Teil der israelischen Handelsrouten lahm; gegen Israel läuft vor dem Internationalen Gerichtshof (immer noch) die südafrikanische Klage wegen Völkermord, der sich demnächst mit Brasilien das größte lateinamerikanische Land anschließen wird; Deutschland muss sich mit der Klage Nicaraguas wegen Beihilfe zum Völkermord auseinandersetzen; und deutsche Diplomaten stellen ernüchtert fest, dass sich das Ansehen der Bundesrepublik in den Ländern des globalen Südens im freien Fall befindet.
Und wir? Schauen wir nur einfach zu, wie in Gaza die Kinder verhungern?
Nein, das tun wir nicht. Wir haben zwar nicht viele Möglichkeiten, aber die Möglichkeiten, die wir haben, nutzen wir.
Am 3. Juli veröffentlichten die Vereinten Nationen unter dem Titel „From economy of occupation to economy of genocide“ (Von der Wirtschaft der Besatzung zur Wirtschaft des Völkermords) eine Liste privater (auch deutscher) Unternehmen, die von der illegalen israelischen Besatzung in Palästina profitieren und diese sowie den anhaltenden Völkermord im Gazastreifen ermöglichen. Der Bericht unter Federführung der Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete – Francesca Albanese – beschreibt detailliert die Art und Weise, wie Unternehmen und akademische Einrichtungen gegen internationales Recht verstoßen, stellt aber auch das „siedlerkoloniale Apartheidregime“ in Israel in eine historische Kontinuität mit anderen Staaten, die sich nur durch die „Enteignung indigener Bevölkerungen und ihrer Ländereien“ etablieren konnten. Grund genug für die Regierung Trump, Francesca Albanese nach der Veröffentlichung des Berichts zu sanktionieren.
Link zum UN-Bericht von Francesca Albanese: Download