Die Demo startet am Hauptbahnhof und führt bis zum Marktplatz.
Achtung: es ist pünktlicher Beginn angekündigt!
Veranstalter: Palästinensische Gemeinde Bremen und Umland e.V.
„Ich hatte, weil ich auf diese Massenanfälle von Verletzten vorbereitet sein wollte, etwas Ketamin mitgenommen. Ich hatte zwei Spritzen Ketamin dabei, und das war alles an Sedativum, das ich hatte. Ketamin kann sowohl als Schmerz- als auch als Beruhigungsmittel eingesetzt werden. Ich musste auswählen, wem ich das Sedativum geben würde und wem nicht. Wie man so etwas entscheidet? Ich war einfach sehr pragmatisch. Wenn ich wüsste, dass dieses Kind sterben würde, würde ich ihm kein Ketamin geben, auch wenn es furchtbare Schmerzen und Qualen litt. Der Grund dafür war, dass ich jene Kinder, die überleben konnten, nicht für den Rest ihres Lebens mit dem traumatisieren wollte, was ich ihnen antun würde, also würde ich sie sedieren und die anderen Kinder sterben lassen. Das ist eine Entscheidung, die man treffen muss, wenn man in Gaza ist. Jeden Tag.”
„Ich war draußen auf der Straße und habe Kindern den Brustkorb aufgeschnitten, um Thoraxdrainagen zu legen, ohne Analgesie, ohne Sedierung, ohne Schmerzmittel, ohne Anästhetikum, nur mit einem Skalpell in der Hand, um den Brustkorb der Kinder aufzuschneiden und einen Schlauch einzulegen, und wenn sie diese traumatischen Brustverletzungen haben, braucht man einen großen Schlauch, also ein großes Loch, und manchmal steckt man auch den Finger hinein. Die Kinder sind bei Bewusstsein, wenn man das tut, und es gibt keine Beruhigungs- oder Schmerzmittel, und man kann sie schreien hören, sie greifen nach der Hand und wollen, dass man aufhört. Aber man muss weitermachen. Und es ist sehr schwer, das einem Kind anzutun, aber wir mussten das bei Dutzenden von Kindern tun. Ich habe so oft geweint und mir kommen auch jetzt die Tränen, aber ich muss damit leben. Ich muss mit dem leben, was ich diesen Kindern angetan habe, und das ist sehr schwer für mich. Ich muss mit den Entscheidungen leben, die ich getroffen habe, welche Kinder ich verbluten ließ und welche Kinder ich auswählte, um zu versuchen, sie zu retten. Das frisst mich jeden Tag innerlich auf.“
Dr. Mohammed Mustafa, britisch-australischer Arzt, berichtet in einem Interview mit der australischen Journalistin Jan Fran über seine Erlebnisse während seiner Freiwilligenmission im Al Ahli Krankenhaus in Gaza (ehe es bombardiert wurde), 24.04.2025