Die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen wurde am 13. Februar 1989, also vor jetzt 35 Jahren gegründet. Am 2. März 2024 wurde in Bremen-Hemelingen an diesen Tag erinnert. Nicht mit einer fröhlichen Feier mit Musik und Tanz, wie sonst bei den palästinensisch-arabischen Festen, sonderrn eher in gedrückten Stimmung.
Vor 35 Jahren war die Hoffnung auf einen gerechten Frieden im Nahen Osten noch sehr lebendig. Hans Koschnick, damaliger Bremer Bürgermeister, hatte seinerzeit die Gründer noch zu ihrem Vorhaben der Gründung der DPG ermutigt. Wobei er selber übrigens Präsident der DIG, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft war.
Die DPG wuchs und gedieh, entfaltete eine reichhaltige Aktivität und erfuhr eine breite Unterstützung in Politik und Gesellschaft. Man suchte und fand auch bald den Kontakt zur Palästinensischen Vertretung in Bonn (damals gab es noch keine Botschaft) und zu Abdallah Frangi, dem Generaldelegierten und engem Vertrauten von Yassir Arafat. Frangi war danach oft in Bremen, war gern gesehener Gast bei den hiesigen Medien und wurde wie selbstverständlich von den Bürgermeistern, nacheinander von Klaus Wedemeier, Henning Scherf, Gerd Börnsen und Carsten Sieling zu Gesprächen auf höchster Bremer Ebene empfangen. Einen inhalts- und umfangreichen Bericht über die 35-jährige Geschichte der DPG Bremen findet man hier: http://nahost-forum-bremen.de/wp-content/uploads/2024/03/24-03-02-Geschichte-der-Deutsch.pdf
Die Zeiten haben sich gründlich geändert. In der Öffentlichkeit wird es immer schwieriger, pro-palästinensiche Themen zur Sprache zu bringen. In der jetzigen israelischen Regierung sitzen Minister, die offen Ziele vertreten, die völlig aus der Zeit gefallen scheinen und in einer liberalen Öffentlichkeit eigentlich nur noch blankes Entsetzen hervorrufen müssten. Israel nennt sich die „einzige Demokratie im Nahen Osten“ und vertritt dabei eine Politik, die mit dem Reizwort Apartheid völlig zutreffend benannt wird. Für den Gazastreifen wird die Vernichtung bzw. die Vertreibung der gesamten Bevölkerung nach Ägypten propagiert. Schon sind in in dem kleinen Küstenstreifen (das ja ungefähr so groß wie Bremen ist) über 30.000 Menschen getötet worden.
Die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft versucht, damals wie heute mit vielen Aktionen die Öffentlichkeit aufzurütteln. In der Hoffnung, dass es einer hoffentlich größer und einflussreicher werdenden Weltöffentlichkeit gelingen möge, diese wahrhaft mörderische Politik zu stoppen. Wir wünschen der DPG viel Erfolg.
Video: Marlies und Sönke Hundt