Aus einem Interview des israelischen Aktivisten Jonathan Pollak
Auf die Frage: „Findet auch eine Entgrenzung der Repression statt, zum Beispiel in dem berüchtigten Gefängnis Sde Teiman in der Negev?“ antwortete der israelische Aktivist Jonathan Pollak:„Es ist ein schrecklicher Euphemismus, diesen Ort Gefängnis zu nennen – es ist eine Foltereinrichtung. Sie ist die größte, aber längst nicht die einzige solcher Einrichtungen. Die Armee gibt die Namen der Menschen, die in ihnen festgehalten werden, nicht bekannt, auch nicht die Zahl der Getöteten, man erfährt auch nicht, was dort geschieht. Ein Palästinenser hat ausgesagt, dass ihm mit einer Nagelpistole ins Knie geschossen und der Nagel erst nach 24 Stunden entfernt wurde. So etwas wissen wir nur, weil er später wegen fehlender Beweise freigelassen wurde. Im Shifa-Hospital in Gaza-Stadt wurden Dutzende von gefesselten Leichen gefunden – im Grunde waren das Hinrichtungen.“
Quelle: Junge Welt 6. Juni 2024; Aus dem Interview mit Jonathan Pollak unter dem Titel: „Repression von historischem Ausmaß“; das Interview führte Anne Herbst, Tel Aviv
Foto: Almog ezra, von 2021; Wikipedia-Seite zu Jonathan Pollak