Am 17.5.2025 fand in Hamburg eine große Demonstration gegen den Völkermord in Gaza statt – vorher in Bremen die allwöchentliche Mahnwache für einen gerechten Frieden in Palästina.
Wir dokumentieren hier die Rede von Gisela Vorman, die seit 14 Jahren für Frieden in Nahost kämpft:
Guten Tag!
Mein Name ist Gisela Vormann. Heute spreche ich zu Ihnen als eine, die schon seit 14 Jahren hier vor den Domtreppen mit unserer Mahnwache steht, jeden Sonnenabend von 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr.
Wir mahnen und machen aufmerksam auf die völkerrechtswidrige Besatzung und die damit einhergehende Unterdrückung der Palästinenser.
Seit 1947, noch vor der Gründung des Staates Israel, finden Vertreibung, Landraub, völkerrechtswidriger Siedlungsbau und Zerstörung ganzer Dörfer in einem unvorstellbaren Maße statt.
750.000 Palästinenser wurden unter unsäglichen Bedingungen aus ihrem Land vertrieben, das sie mehr als 1400 Jahren bewohnen.
Das war die Nakba, die Katastrophe.
Seit der Gründung des Staates Israel wurden die Gräueltaten hier im Westen mithilfe der Medien nicht zur Kenntnis genommen.
Unsere, beziehungsweise, die historische Schuld Deutschlands, Hitler-Deutschlands, hat dazu geführt, dass die Palästinenser dieses Leid erfahren haben. Man hätte Israel ja auch in Schleswig-Holstein oder sonst wo in Deutschland gründen können.
Der Siedlerkolonialismus mit der völkerrechtswidrigen Besatzung und Unterdrückung hat jetzt den bisherigen Höhepunkt erreicht, die Fortsetzung der NAKBA, der vorsätzliche Versuch der totalen Auslöschung Gazas, durch den jetzt stattfindenden Völkermord.
Das Ausmaß dieser Zerstörung können wir uns, glaube ich, in Wirklichkeit gar nicht vorstellen. Dabei ist er noch in vollem Gange.
Nicht nur, dass schon über 52.000 Menschen getötet wurden, davon 70% Frauen und Kinder, 100.000 Verletzte, die nie wieder ein normales Leben führen können und tausende Tote unter den Trümmern. Nein, es wird gnadenlos weiter, sogar auf Flüchtlingslager bombardiert.
Da wo die Menschen in Zelten untergekommen sind, unter den schlechtesten Bedingungen, man kann und mag sich das gar nicht vorstellen, die Gräueltaten sind so unbeschreiblich grausam. Ärzte müssen amputieren, ohne Narkosemittel, auch Kinder.
Die Krankenhäuser sind zerstört, Ärzte werden ermordet oder in Foltergefängnisse entführt.
Auch Journalisten werden gezielt ermordet. Fast schon 200 Helfer der UNO, Krankenpfleger und Menschen, die Essen bringen wollen – unvorstellbar.
Das alles wird von unserer Regierung, der alten wie der neuen, nicht nur gebilligt, nicht nur nicht zur Kenntnis genommen, nein, es wird unterstützt durch Waffenlieferungen, und dann wird die Kritik an Israels Regierung als Antisemitismus bezeichnet.
Nicht die Täter sind die Schuldigen, sondern deren Kritiker!
Diese widerliche Haltung unserer Politiker wird durch die unerträgliche „Staatsräson“ gerechtfertigt.
Sie ist heuchlerisch und verbrecherisch. Einfach ekelerregend.
Wieder sind wir ein Tätervolk und das mit meinem, ihren, euren, unseren Steuergeldern bezahlt.
Das alles ist möglich mithilfe der Medien, die berichten, was die israelische Darstellung vorgibt.
Der Schweizer Schriftsteller Jacques Baud hat ein Buch geschrieben, »Die Niederlage des Siegers«. Er stellt die israelische Darstellung des Überfalls am 7. Oktober 23 durch die Hamas infrage.
Nach gründlicher Recherche ist er davon überzeugt, dass sich die Ereignisse ganz anders abgespielt haben.
Die Kampfhubschrauber der israelischen Armee hätten alles abgeschossen, was sich bewegt – flüchtende Menschen, auch israelische und Soldaten. Sie hätten nach der Hannibal-Doktrin gehandelt, damit niemand in die Hände des Feindes gerät oder über die Wahrheit aussagen kann. Man weiß inzwischen, dass es nicht die Hamas gewesen sein kann, die die Häuser und Autos durch Bombardierungen in Brand gesteckt haben, allein weil die Hamas nicht über solche Waffen verfügten, sie also so gar nicht die Möglichkeit hatten.
Meiner Meinung nach war das ein vorbereiteter, ganz fieser Plan der israelischen Regierung Netanjahu.
Bestärkt wird meine Meinung dadurch, dass schon ein paar Wochen vor dem Überfall Netanyahu vor der UNO eine Landkarte präsentierte, auf der Palästina nicht mehr existierte.
In der Westbank geht das Morden jetzt verstärkt weiter, da wo keine Hamas herrscht – mithilfe der Siedler und des Militärs.
Es ist offensichtlich, dass Israel sich das ganze Land, das Restland Palästinas einverleiben will.
Avi Primor, der ehemalige Botschafter Israels in Deutschland, sagte, „Israel will keinen Frieden, Israel will Land“.
Ich bitte alle Passanten, sich nicht zu verschließen.
Mit Augen sehen, mit Ohren hören und sich an den Protesten beteiligen.
Jede Woche findet hier in Bremen eine Palästina Demo statt.
Natürlich berichtet der Weserkurier darüber nicht.
Aber jeder kann sich beteiligen, gegen eine erneute Mitschuld der Bundesrepublik Deutschland.
Danke und Freiheit für Palästina.