Für das Manifest mit dem Titel „Friedenssicherung in Europa durch Verteidigungsfähigkeit, Rüstungskontrolle und Verständigung“ müssen die Friedenskreise in der SPD gerade ordentlich Prügel einstecken, obwohl sie bemüht sind, die deutschen Kriegstreiber nicht beim Namen zu nennen, sondern von „Kräften“ sprechen, die sich „In Deutschland und in den meisten europäischen Staaten“ durchgesetzt haben und „die Zukunft vor allem in einer militärischen Konfrontationsstrategie und hunderten von Milliarden Euro für Aufrüstung suchen.“ Das tut natürlich weh. Insbesondere denen, die wie Markus Peters vom Weserkurier nur drei Argumente kennen, die sich aber – so geht Journalismus – unendlich variieren lassen: 1. Putin, 2. Putin und 3. Putin.
Weiter wagen es die SPD-Friedenskreise, auf die Vorgeschichte des Ukrainekrieges hinzuweisen, die im offiziellen deutschen Narrativ verschwiegen wird: „Die auf den Prinzipien der KSZE Schlussakte basierende europäische Sicherheitsordnung wurde schon in den letzten Jahrzehnten vor dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine immer mehr untergraben – auch durch den „Westen“ – so etwa durch den Angriff der Nato auf Serbien 1999, durch den Krieg im Irak mit einer „Koalition der Willigen“ 2003 oder durch Nichteinhaltung der 1995 bekräftigten nuklearen Abrüstungsverpflichtungen des Atomwaffensperrvertrags, durch Aufkündigung oder Missachtung wichtiger Rüstungskontrollvereinbarungen zumeist durch die USA oder auch durch eine völlig unzureichende Umsetzung der Minsker Abkommen nach 2014.“
Das reicht für Boris Pistorius, um den Abweichler zu unterstellen, sie verweigerten sich einer „Realität“, die in Zeiten der Zeitenwende nach kriegstüchtigen Soldaten schreit wie ein hungriges Kind nach einem Bissen Brot. Und es reicht für Markus Peters, im Weserkurier vom 11. Juni den Erstunterzeichnern zu unterstellen, sie seien „mit dem Manifest nicht nur dem Vorsitzenden Lars Klingbeil und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius öffentlich in den Rücken gefallen.“
Mehr dazu unter:
https://www.jungewelt.de/artikel/501897.militarismus-und-sozialdemokratie-ein-bisschen-frieden.html
https://www.jungewelt.de/artikel/501841.ukraine-aufr%C3%BCstung-spd-raketenantwort.html
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