„Indem wir nicht verhandelt haben, haben wir die Entscheidung über die russischen Sicherheitsinteressen der Kriegslösung überlassen.“

Ein Abend mit Michael von der Schulenburg im Bremer Haus der Wissenschaften

Michael von der Schulenburg – über 30 Jahre Diplomat für den Frieden in der Welt, Leiter von UN-Friedensmissionen, parteiloser Abgeordneter des EU-Parlamentes für das BSW, begründet in seinen Artikeln und Vorlesungen leidenschaftlich und überzeugend die Notwendigkeit von Diplomatie und Kommunikation im Konflikt- bzw. Kriegsfall. (siehe auch  https://michael-von-der-schulenburg.com ).

Mehr als 150 Zuhörer folgten im bis auf den letzten Platz besetzten Olbers-Saal dem Vortrag von der Schulenburgs zum Thema: UN-Charta, EU und multipolare Weltordnung.  Hier eine inhaltliche Zusammenfassung seiner Ausführungen: (Download PDF)

 

Wie Kriege enden und Frieden möglich ist (Arte)

Es ist die Frage aller Fragen: Wie gelingt Frieden? Der Dokumentarfilm befragt Friedensnobelpreisträger*innen, Diplomat*innen, Verhandler*innen und ehemalige Guerillakämpfer*innen, die ihr Leben der Aufgabe gewidmet haben. Wie sind ihre Vermittlungserfolge zustande gekommen und woran sind sie gescheitert? Frieden stiften ist Kunst und harte Arbeit zugleich.

In Zeiten eskalierender Konflikte sehnen wir uns nach Frieden. Doch wie beginnt ein Gespräch unter Feinden? Der Dokumentarfilm „Wie Kriege enden – und Frieden möglich ist“ gibt Einblicke durch Zeitzeugen, die an Friedensprozessen beteiligt waren. Im Zentrum stehen die Konflikte in Kolumbien, Südafrika, Afghanistan und Israel-Palästina.

In Kolumbien und Südafrika herrscht heute Frieden, wenn auch ein fragiler. In Afghanistan ist die Vision eines Friedens für alle gescheitert, und auch der israelisch-palästinensische Konflikt ist geprägt von gescheiterten Verhandlungen. Der letzte große Versuch war Camp David II – ein gescheiterter Frieden, dessen Lehren heute aktueller sind denn je.  

Der Film befragt Friedensnobelpreisträger, Diplomaten, Verhandlerinnen und ehemalige Guerillakämpfer, die ihr Leben der Aufgabe gewidmet haben, Frieden zu stiften. Wie sind ihre Vermittlungserfolge zustande gekommen und woran sind sie gescheitert? Einblicke geben der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa, der Friedensnobelpreisträger und ehemalige kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos, die afghanische Unterhändlerin Fatima Gailani, der ehemalige israelische Außenminister Schlomo Ben-Ami und die langjährige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. 

Von solchen Friedensstiftern können wir lernen: Jeder Krieg ist anders, aber wer Frieden will, muss bewusste Schritte gehen – politischen Willen entwickeln, in Dialog mit dem Feind treten, den Weg der Versöhnung gehen. Täter müssen sich zu ihrer Schuld bekennen und sie aufarbeiten. Und bei jedem dieser Schritte wird deutlich: Frieden ist eine Kunst, aber er erfordert auch beharrliche, harte Arbeit – zwischen Menschen und Mächten, die zunächst keine Freunde, sondern Feinde sind.