Die Flagge „Mayors for Peace“ weht am Rathaus Bremen

Kundgebung von Friedensforum und evangelischer Friedensinitiative

Die Fahne der „Bürgermeister für den Frieden“ wehte am Flaggentag an vielen Rathäusern in aller Welt, auch in Bremen. Dazu hatten sich auf Anregung des Bremer Friedensforums und der Friedensinitiative der Evangelischen Kirchengemeinde Unser Lieben Frauen (ULF) eine Reihe Bremerinnen und Bremer auf dem Marktplatz versammelt. Als Vertreter der kirchlichen Friedensinitiative sprach der Pastor im Ruhestand Rudolf Dibbern. (Manuskript der Rede hier) Er wies darauf hin, dass nach wie vor die atomare Bedrohung die Existenz der Menschheit gefährde und im Falle des Einsatzes von Atomwaffen das gesamte Leben auf der Erde auf Dauer vernichten werden könne. Er forderte die Bundesregierung auf, endlich den von der UNO beschlossenen Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen. Er sagte am Schluss: „Zeigen wir Flagge für eine von Atomwaffen freie Welt!“

Als zweiter Redner sprach der Jurist Gerhard Baisch als Vertreter des Bremer Friedensforums und zugleich der juristischen Friedensorganisation IALANA. (Das Manuskript seiner Rede hier) Er wies gleich zu Anfang darauf hin, dass das höchste Gericht der Vereinten Nationen bereits 1996 festgestellt hat, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen gegen das Völkerrecht verstoßen. Deswegen müsse das gesamte Atomwaffenarsenal der Welt vernichtet werden. Aber schon fünfzig Jahre zuvor, im Januar 1946, hatten sich die gerade gegründeten Vereinten Nation in ihrer ersten Resolution mit einer Vernichtung der atomaren Waffen befasst, die bis heute nicht verwirklicht wurde. Stattdessen sind inzwischen 125.000 Atomwaffen hergestellt worden. Allein 2000 Atomraketen sind in den USA und in Russland heute einsatzbereit. Dagegen will die Bevölkerung zu großen Teilen die Abschaffung der Atomwaffen. Umfragen im Jahr 2016 ergaben z.B. für Norwegen, Schweden, Niederlande und Deutschland jeweils weit mehr als 75 Prozent.

Musikalisch unterstützte die Cellistin Kate Green mit drei Sätzen aus den Cello-Suiten von Johan Sebastian Bach die Kundgebung. Barbara Heller vom Bremer Friedensforum moderierte und wies auf den 6. August hin, an dem wie schon seit Jahrzehnten auf dem Marktplatz eine Mahnwache zum Gedenken an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki stattfindet. Außerdem wird am 2. August um 18 Uhr eine Ausstellung mit Fotos von diesem Geschehen in der Kirche Unser Lieben Frauen eröffnet.

Das Manuskript der Rede von Pejman Mohseni hier

Text: Hartmut Drewes. Fotos: Hartmut Drewes und Sönke Hundt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert