Aufruf des Bremer Friedensforums zum Antikriegstag am 1. September

Update 2025-08-24

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, die gute Nachricht zum 1. September ist, dass es in Bremen mehrere Initiativen gibt, die zu Kundgebungen, Demos und Saalveranstaltungen zum Antikriegstag aufrufen. Die schlechte Nachricht ist, dass wir es nicht geschafft haben, gemeinsam aktiv gegen Aufrüstung und die von der Regierung angestrebte „Kriegstüchtigkeit“ in die Öffentlichkeit zu gehen. Wir hoffen sehr, dass es uns – angesichts von Hochrüstung und Sozialabbau – gelingt, zum nächsten 1. September gemeinsame Aktionen hinzubekommen. Das Bremer Friedensforum wird sich frühzeitig um die Zusammenarbeit bemühen. 

Im Anschluss veröffentlichen wir die Bremer Aktionen zum Antikriegstag. Wir hoffen auf starke Beteiligung. Bringt Schilder und Transparente mit Euren Forderungen mit. 

Vorweg der Aufruf des Bremer Friedensforums, der auf der Grundlage des bundesweiten Zusammenschlusses „Netzwerk Friedenskooperative“ erstellt wurde.
Download Aufruf zum 1. September (PDF)

Aufruf des Bremer Friedensforums zum Antikriegstag 2025 (zum Öffnen bitte anklicken)

Am 1. September 2025, dem Jahrestag des Überfalls der Wehrmacht auf Polen und damit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs ist es notwendiger denn je, dass Gewerkschafter, friedensbewegte und zivilgesellschaftliche Kräfte ein deutliches Zeichen gegen Krieg, Militarisierung und Aufrüstung zu setzen. In einer Zeit wachsender internationaler Spannungen beobachten wir mit großer Sorge die stetig steigenden Militärausgaben – auch in Deutschland. Milliarden fließen in Waffen, während für Bildung, Gesundheit, Soziales und den ökologischen Umbau unseres Landes nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen. Dieser Aufrüstungskurs der Bundesregierung ist gefährlich und sozial ungerecht, insbesondere für die nachfolgenden Generationen. Besonders alarmierend ist die wieder aufkommende Debatte um die Reaktivierung der Wehrpflicht. Statt junge Menschen zum Dienst an der Waffe zu verpflichten, brauchen wir Investitionen in zivile Bildungs- und Freiwilligendienste, in Dialog und internationale Begegnungen und Zusammenarbeit. Eine militarisierte Jugend ist keine Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit. Unsere Gesellschaft darf sich nicht durch Aufrüstung und Militarisierung definieren, sondern durch soziale Gerechtigkeit, Bildung und Dialog.

Eine „Zeitenwende“ in Richtung Frieden, Abrüstung und soziale Gerechtigkeit wird es nur geben, wenn große Teile der Gewerkschaften sich für diese Ziele einsetzen. Wenn Teile der Gewerkschaftsspitzen zum Aufrüstungskurs schweigen oder ihn sogar unterstützen, sind Widerspruch und Widerstand notwendig. Es schadet uns allen, wenn Gewerkschaften dem Unternehmerkurs „Kanonen statt Butter“ nicht entschieden entgegen treten. Gewerkschafter waren seit Jahrzehnten eine tragende Säule der Friedensbewegung – und das muss so bleiben! Lassen wir uns nicht spalten! Wir sagen klar: Frieden entsteht nicht durch Waffen, sondern durch Verhandlungen, soziale Gerechtigkeit und internationale Solidarität! Unser Maßstab ist das Völkerrecht, welches es zu schützen gilt. Wir wehren uns gegen die Unterscheidung zwischen gerechtfertigten und ungerechtfertigten Völkerrechtsbrüchen, je nachdem, ob sie von Russland, den USA, Israel, Iran oder sonst einem Staat begangen werden.

Unsere Forderungen zum Antikriegstag 2025:

Abrüstung statt Aufrüstung – für ein friedliches Europa!
Nein zur Reaktivierung der Wehrpflicht!
Geld für Bildung, Gesundheit und Soziales – nicht für Panzer und Raketen!
Frieden beginnt mit Solidarität – weltweit!
Kommt am 1. September zu den Aktionen und Kundgebungen zum Antikriegstag!

Setzen wir gemeinsam ein starkes Zeichen für eine Zukunft ohne Kriege und Gewalt.

Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

Hier Ort und Zeit verschiedener Aktionen zum 1. September:

7 Kommentare zu “Aufruf des Bremer Friedensforums zum Antikriegstag am 1. September

  1. bitte seht Euch auch die kommentare unter dem termin zur montagsdemo am 1.september um 17:30 uhr an!
    und der DGB bundesweit hat einen grottenschlechten aufruf verzapft,weil er eben nicht grundsätzlich gegen kriegsbeteiligung der brd argumentiert,sondern nur hin und her lamentiert!!
    und wie kommt es,daß der DGB bremen offensichtlich den beginn seiner kundgebung von ursprünglich 17 uhr,dann auf 16:30 uhr und inzwischen auf 16 uhr terminiert hat?
    da kommt der verdacht auf,er wolle unbedingt verhindern, daß vorallem menschen aus der roten bündnisdemo um 16 uhr vorm DGBhaus auch an der DGB kundgebung teilnehmen!!

  2. oh,das ist absolut richtig,dieser kommentar und ich freue mich auch,wenn Du am 1.9. um 16 uhr vors gewerkschaftshaus kommst!!

  3. Wir erleben eine Zeitenwende. Menschen, die nicht mit dem Mainstream schwimmen, werden als Putinversteher, Israelhasser verunglimpft, aus dem Job gedrängt, ins gesellschaftliche Abseits geschoben werden. Das trifft ganz normale Bürger, Politiker, Schriftsteller, Künstler. Das Klima in diesem Land wird eisiger. Dagegenhalten verlangt Mut und Durchhaltevermögen.
    In der Situation ist es ein wichtiger Erfolg, dass nach monatelangen Bemühungen der DGB-Bremen einen für Gewerkschaftsmitglieder offenen „Gesprächskreis Frieden“ eingerichtet hat
    Am 7. Juli hatten wir im Gewerkschaftshaus ein Treffen mit dem Bremer DGB- Vorsitzenden Ernesto Harder. Im Wesentlichen ging es in der Sitzung um die Ausgestaltung des 1. September, dem Antikriegstag.
    Ich habe damals als erster Diskussionsredner gefordert, dass das Bremer Friedensforum auf einer geplanten Kundgebung sprechen soll. Das wurde von mehreren, zumeist mit dem Friedensforum verbundenen, Gewerkschaftsmitglieder begrüßt.
    Der DGB- Kreisvorstand hat in seiner Sitzung am 13. August anders entschieden. Das Friedensforum wird auf der Kundgebung nicht sprechen.
    Das ist zu kritisieren. Aber der DGB hat am 1. September eine Abendveranstaltung im Gewerkschaftshaus mit einem Diskussionsbeitrag des Bremer Friedensforums eingeplant. Das ist ein Erfolg!
    Zu meiner Überraschung sehen Sprecher des Bremer Friedensforum das anders.
    Anstatt für die DGB- Kundgebung auf der Altmannshöhe und die Veranstaltung im Gewerkschaftshaus zu werben, werden auf der Webseite des Bremer Friedensforum neben der DGB- Kundgebung/Veranstaltung gleichgewichtig drei weitere Veranstaltungen angeboten.
    Eine Demonstration des „Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD“ vom Gewerkschaftshaus zum Marktplatz
    Eine Kundgebung der „Marxistisch Leninistischen Partei Deutschland“ (MLPD) auf dem Marktplatz
    Eine Kundgebung des Flüchtlingsrat Bremen am Brill.

    In einem Schreiben an den Sprecherkreis des Bremer Friedensforum habe ich diese gleichgewichtige Herangehensweise kritisiert.
    Robert Stracke hat mich daraufhin aufgefordert, meine Position zu begründen. Das ist ganz einfach.
    In den DGB- Gewerkschaften sind 5,6 Millionen Mitglieder organisiert; in der IG Metall sind es über 2 Millionen. Die Gewerkschaften in der BRD sind kampfkräftig und wirkungsmächtig, wie auch die Tarifabschlüsse zeigen. Wir müssen darum ringen, dass sie sich wieder für Frieden in Europa und der Welt einsetzen. Denn es gilt: „Wer, wenn nicht die Gewerkschaften, kann glaubhaft Frieden fordern?“
    Wir müssen in diesem Kriegsstrudel, der jederzeit außer Kontrolle geraten kann, alle positiven Signale aufgreifen. Deshalb teile ich auch nicht die radikale Kritik von einigen Sympathisanten des Friedensforum am Positionspapier des DGB- Bundesvorstand zum Antikriegstag.
    Walter Ruffler schreibt zu Recht:
    „Ich finde, der Text des DGB ist zwiespältig. Einiges ist gut, anderes nicht. Gut sind z.B.
    – der Titel: "Für eine Politik der Friedensfähigkeit!"
    – die Kritik der Rüstungsausgaben: "Diese vor allem auf Druck der USA festgelegte Zielgröße (von 5%, W.R.) bedeutet zusätzliche Rüstungsausgaben in fast unvorstellbar Höhe. …"
    – Orientierung der Rüstungsausgaben an tatsächlich bestehenden Bedarf,
    – der DGB fordert die Bundesregierung auf, "ihren nun eingeschlagenen sicherheitspolitischen Kurs grundlegend zu korrigieren"
    – "Die Bundesregierung muss sich aktiv dafür einsetzen, dass die sich immer schneller drehende Aufrüstungsspirale endlich gestoppt wird."
    – "diplomatische Initiativen zur Aufrechterhaltung und Wiederbelebung der multilateralen Ordnung",
    – Deutschland als "internationale Friedensmacht", die sich einsetzt "für eine Politik der Gewaltfreiheit und globale Kooperation", "aktiv Ansätze zur diplomatischen Konfliktlösung vorantreibt und neue Abrüstungs-, Rüstungskontroll- und Rüstungsexportkontrollinitiativen auf den Weg bringt",
    – der DGB fordert "starke soziale Sicherungssysteme", und eine "gut ausgebaute öffentliche Daseinsvorsorge",

    Robert Stracke und Bernd Fischer beklagen, dass sich die Friedensbewegung auch in Bremen immer weiter fragmentiert. Das ist richtig, aber ohne Veränderungen in den Gewerkschaften, in den Kirchen wird es keine kraftvolle Friedensbewegung geben. Daran müssen wir auch in Bremer Friedensforum mitwirken.

    1. Deinen Kommentar hast du unter dem Termin "Montagsdemo zum 1. September" abgegeben, und genau da steht er auch. Wenn du einen anderen Beitrag oder Termin kommentieren möchtest, musst du das unter dem entsprechenden Beitrag / Termin tun. (PS: Du musst nicht 'schreien' 😉

  4. Das Aktionsangebot zum Antikriegstag am 01. September wird immer reichhaltiger: Der Arbeiterbund sagt um 16.00 Uhr der deutschen Kriegsmobilmachung den Kampf an, aber nicht vor Rheinmetall, sondern vor dem Gewerkschaftshaus. Der DGB ruft zur Kundgebung gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht auf die Altmannshöhe, wo auch die Gefallenen der faschistischen Division Gerstenberg und des Freikorps Caspari geehrt werden. Die MLPD veranstaltet um 17:30 Uhr eine Montagsdemo auf dem Marktplatz und bleibt vermutlich im trauten Kreis. Und der Flüchtlingsrat Bremen trifft sich mit verschiedenen, durch Kürzel gut verschlüsselten, Organisationen am Brill, um die "Normalisierung von Militarismus" zu bekämpfen und die Friedensbewegung noch ein bisschen tiefer zu fragmentieren. 2026 muss das anders werden. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten!

    1. Moin Bernd
      Wir stehen nicht ohne Grund vor dem DGB Gewerkschaftshaus. Wenn du den Aufruf des DGB zum Antikriegstag gelesen hast,dann würdest du verstehen,warum wir dort unsere Demonstration beginnen. Kein Wort zur deutschen Kriegswirtschaft und der Kriegsmobilmachung hier im Lande. Also komm um 16 Uhr zum DGB Haus würde mich freuen

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