Die neuen Zahlen von Sipri belegen: Die 100 größten Rüstungskonzerne haben ihre Waffenverkäufe im vergangenen Jahr gesteigert.
Zwei Drittel der 100 größten Rüstungskonzerne haben ihren Sitz in den USA und Europa. Sie beliefern die Welt mit Waffen und tragen zur Eskalation von Konflikten bei. Je mehr Kriege es gibt, desto größer ist die Nachfrage – und die Rüstungsunternehmen profitieren davon.
Laut den am 2. Dezember 2024 vom Friedensforschungsinstitut Sipri veröffentlichten Daten betrug der Umsatz der 100 größten Rüstungsunternehmen im Jahr 2023 insgesamt 632 Milliarden US-Dollar (rund 600 Milliarden Euro). Dies entspricht einem Anstieg von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch deutsche Rüstungsunternehmen verzeichneten demnach höhere Einnahmen.
Viele Rüstungsfirmen haben ihre Produktion erhöht, um auf die wachsende Nachfrage nach Waffen zu reagieren. Die Friedensforscher prognostizieren, dass sich der deutliche Anstieg der Rüstungsverkäufe im Jahr 2024 weiter fortsetzen dürfte. Von den 100 größten Rüstungsunternehmen haben 41 ihren Sitz in den USA, die im Jahr 2023 ein Plus von 2,5 Prozent erwirtschaften konnten. Deutsche Waffenschmieden konnten den Fachleuten zufolge 2023 ihre Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr steigern.
Das sind die vier umsatzstärksten deutschen Unternehmen in der Top-100-Liste:
- Rheinmetall
- ThyssenKrupp
- Hensoldt
- Diehl
Diese lagen laut Sipri 2023 zusammengerechnet bei 10,7 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Rheinmetall verbucht ein Plus von 10 % – es liegt im Geschäftsinteresse, dass die Kriege weiter gehen
Rheinmetall, als größter Rüstungskonzern der Bundesrepublik, hat nach Sipri-Angaben seine Kapazitäten für die Produktion von 155-mm-Munition gesteigert und seinen Umsatz mit der Lieferung von Leopard-Panzern sowie Neuaufträgen ankurbeln können. Die Folge: ein Plus von 10 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar.
Russland und Israel
In Russland legte, laut Sipri, der Umsatz des staatlichen Rüstungskonzerns Rostec um 49 Prozent zu.
Der Umsatz der drei in Israel ansässigen Waffenschmieden in der Top-100-Liste lag den Angaben zufolge bei 13,6 Milliarden US-Dollar.
Aufrüstungsspirale stoppen!
Die Umsatz- und Gewinnzahlen der Rüstungskonzerne widersprechen allen Behauptungen von schlecht ausgebildeten westlichen Armeen. „Die Zahlen stehen im offenen Widerspruch zu der angeblich unzureichenden Verteidigungsfähigkeit des Westens und Forderungen nach mehr und mehr Aufrüstung,“ sagte dazu der Greenpeace-Experte Alexander Lurz in der Tageszeitung jungeWelt.