Ein weiteres Mal hat die Regime-Change-Politik des Westens ein Land ins Chaos gestürzt.

screenshot: Al Jazeera

Syrien

Ein weiteres Mal hat die Regime-Change-Politik des Westens ein Land ins Chaos gestürzt. Das letzte säkulare Land der Region wurde religiösen Fanatikern ausgeliefert, die auch vom Westen seit 2011 finanziell und militärisch ausgestattet wurden. Aus einem Land mit entwickeltem Bildungswesen und weitreichenden Frauenrechten, mit Reichtum an fruchtbarer Erde und Bodenschätzen wurde ein failed state, dessen Reichtum sich Nachbarn und Kapitalgesellschaften aneignen, dessen Bevölkerung in Hunger und Elend lebt und dessen religiöse Minderheiten Verfolgung und Tod ausgeliefert sind.

Der „Wertewesten“ schweigt weitgehend.

 2014 beschrieb der damalige US-Vizepräsident Joe Biden die Situation in Syrien folgendermaßen – die Rolle des Westens ausklammernd:

Weil „die Türken … die Saudis und die Emirate unbedingt Assad stürzen wollten, haben sie sogar einen Stellvertreterkrieg zwischen Sunniten und Schiiten in Kauf genommen und für Hunderte von Millionen Dollar Zehntausende Tonnen Waffen an alle geliefert, die Assad bekämpfen wollten, auch an Aa-Nusra, al-Qaida und die radikalen Dschihadisten, die aus allen Teilen der Welt herbeigeströmt sind“. Zitiert zitiert nach Foreign Policy, „Joe Biden ist the Only Honest Man in Washington“ 7.10.14

 Das Bremer Friedensforum unterstützt die folgende Erklärung, die bei einer Kundgebung in Köln in Solidarität mit der alewitischen Bevölkerung in Syrien abgegeben wurde:

 STOPPT DEN VÖLKERMORD AN ALEWITEN IN SYRIEN!

Alewiten, Drusen, Christen und andere Minderheiten werden in Syrien systematisch verfolgt, gefangen genommen, gefoltert und ermordet.

Das ist kein Krieg, kein Konflikt!

Das ist ein geplanter und durchgeführter Völkermord!

 Im Dezember 2024 hatte Abu Mustafa al Jolani, heute Ahmad al-Sharaa, die Macht in Syrien übernommen und unter der von ihm geführten Allianz zur Befreiung der Levante (Hayat Tahrir al-Sham, HTS) eine Regierung ausgerufen. Am 6. März hat HTS offiziell den Dschihad gegen Alewiten erklärt.

Inzwischen wurden mehr als 5.000 Alewiten gefoltert und ermordet.

Über 40.000 Alewiten wurden willkürlich inhaftiert, ihr Schicksal ist unbekannt.

Dörfer wurden niedergebrannt, Gebetshäuser zerstört, Frauen systematisch vergewaltigt.

Alewiten wurden zur Zielscheibe religiösen Hasses und einer gezielten Vernichtungspolitik.

 AUFRUF AN DIE INTERNATIONALE GEMEINSCHAFT!

 Vereinte Nationen, Europäische Union, USA und alle anderen Staaten:

Schweigt nicht zu diesem Verbrechen!

Der Völkermord an Alewiten muss als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkannt werden!

Die Verantwortlichen müssen vor dem Internationalen Strafgerichtshof zur Rechenschaft gezogen werden!

Jegliche finanzielle, militärische und politische Unterstützung für HTŞ muss sofort gestoppt werden!

Die Wohngebiete der Minderheiten müssen unter internationalen Schutz gestellt werden!

Für die willkürlich Inhaftierten und Vermissten muss ein sofortiges Freilassungsverfahren eingeleitet werden!

 AUFRUF AN DIE GESELLSCHAFT!

 Wer zu diesem Völkermord schweigt, macht sich mitschuldig!

Erhebt eure Stimme für Gerechtigkeit!Schweigt nicht, bis diese Massaker gestoppt werden!

Dies ist nicht nur der Kampf der Alewiten, sondern ein Kampf für die Menschlichkeit!

Alewiten existieren, Alewitismus ist ein Recht!

Wir werden dieses Unrecht niemals vergessen oder verzeihen!

 Zur aktuellen Situation verweisen wir auf einen Artikel auf den Nachdenkseiten

vom 13. März 2025: Syrien: Verfolgung für die einen, Integration für die anderen

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